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Wirtschaft
Zähmung der „wild gewordenen Finanzmärkte“
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
bereits 1972 hat der US- Wissenschaftler Tobin die Besteuerung aller internationalen Devisengeschäfte (so genannte „Tobin-Steuer) vorgeschlagen und dafür den Nobelpreis bekommen.
Eine gleichzeitige weltweite Einführung ist dabei nicht erforderlich. Tobin hat 1995 nachgewiesen, dass es ausreichen würde wenn eine große Wirtschaftseinheit (USA oder EU) diese alleine einführt wenn gleichzeitig auch die ausländischen Institute und ausländischen Filialen der inländischen Banken mit dieser Steuer belegt werden.
(Welche Vermächtnisse verwaltet beispielsweise die staatliche hessische Landesbank „off-shore“ auf den Cayman – Inseln?)
Leider ist ein entsprechender Gesetzentwurf bereits zweimal im US-Kongress gescheitert – aber vielleicht klappt es ja mit der neuen Mehrheit der Demokraten und US Präsident Obama.
Die Parlamente von Frankreich und Belgien haben die Einführung einer solchen Steuer beschlossen, allerdings nur, wenn alle EU Mitgliedsländer diese einführen.
(Dabei ist es in der derzeitigen Krise zunächst vollkommen irrelevant wem die zu erwartenden Steuereinnahmen zugute kommen!)
Nun, da das Modell des deregulierten Finanzwesens endgültig gescheitert ist, erscheint die gegenwärtige Banken- (/Finanz-) Krise als ein Fass ohne Boden.
Die Zeiten haben sich geändert, der Zeitpunkt ist günstig um diesbezüglich international, mit der EU und G8, vor allem der USA, Russland und Japan eine neue Initiative zu starten um die „wild gewordenen Finanzmärkte“ zu regulieren.
Ihre Anregung zur Regulierung der Finanzmärkte am 8-Acht Gipfel ist mir bekannt – aber leider nicht von Erfolg gekrönt gewesen.
Gerade das sollte Sie, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, anspornen wieder die Initiative zu ergreifen - denn wie gesagt die Zeiten haben sich geändert!
Hochachtungsvoll
Berndt Cloos
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