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Beantwortet
Autor Helmut Schmitz am 24. Juni 2013
15337 Leser · 3 Kommentare

Soziales

Wie definiert man in Deutschland generell die Armutsgrenze?

Wie hoch ist generell die Mindestrente, dass man nicht als
Armut gefährdet gilt?
Ich kann dazu eins sagen, dass auch mit 672,40 Euro zum
leben reicht.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 02. August 2013
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Schmitz,

vielen Dank für Ihre Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten. In Deutschland gibt es keine Mindestrente. Die Höhe der gesetzlichen Rente richtet sich danach, wie viel Beiträge wie lange aus dem Arbeitseinkommen in die Rentenkasse eingezahlt wurden. Man spricht hier vom Äquivalenzprinzip. Da jedes Arbeitsleben anders verläuft, gibt es höhere und niedrigere Renten. Aus der gewährten gesetzlichen Rente allein lässt sich nicht verlässlich schließen, wie hoch das tatsächliche Haushaltseinkommen ist. Wer betrieblich oder privat vorgesorgt hat, eine Wohnung vermietet oder Zinsen auf Guthaben erhält, hat zusätzliche Einnahmen. Laut Alterssicherungsbericht 2012 ist das häufig der Fall.

Um im Alter die Existenz zu sichern und Armut zu verhindern, gibt es für Bedürftige die Grundsicherung im Alter. Sie kann beim Sozialamt beantragt werden. Ein Anspruch besteht, wenn der Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen bestritten werden kann. Für Alleinstehende mit eigenem Haushalt beträgt der Regelbedarf 382 Euro. Hinzu kommen individuelle Kosten wie die Miete. Laut Statistischem Bundesamt hatten 65-Jährige und ältere Ende 2011 einen durchschnittlichen Bedarf von 707 Euro. Die Rente wird bei der Grundsicherung angerechnet.
Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 24. Juni 2013
    1.

    Helmut,
    das ist sicher richtig!

    Richtig ist aber auch, dass es Menschen (*Heuschrecken* lt. Münte)
    gibt, denen selbst 672.400,00 Euro im Monat zu wenig sind
    und sie sich diesbezüglich beschweren.

    Es kommt immer darauf an, von welcher Seite
    man aus, die Sache betrachtet.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 19. Juli 2013
    2.

    Wenn man von den 672,40 Euro die Miete,
    GEZ, Strom, Gas und vieles andere mehr
    abzieht, bleibt für Essen, Trinken und
    Kleidung nicht mehr viel übrig.

  3. Autor Thomas Maentele
    am 27. Juli 2013
    3.

    Sehe ich genauso: kein Mensch kann in Würde von einem solchen Betrag leben, sonst würden die Rentner auch nicht teilweise bis zum Umfallen Nebenerwerben nachgehen.

    Aber dennoch: wohl dem, der Rente bezieht, die kann nicht sanktioniert werden bis zur Obdachlosigkeit und Hungertod - so wie das mit Arbeitssuchenden praktiziert wird, in dieser unsäglichen deutschen Caritasmentalität.

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