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Abstimmungszeit beendet
Autor Wolf Hohwald am 03. Juli 2017
9205 Leser · 6 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Gipfel der Absurdität

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!

Zur G20 gehören die sieben wichtigsten Industriestaaten: USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada. Hinzu kommen Russland sowie China, Indien, Brasilien, Mexiko, Südafrika, Argentinien, Australien, Indonesien, Saudi-Arabien, Südkorea, die Türkei und die Europäische Union.

Frau Merkel ist es richtig, dass die G20 weder durch völkerrechtlich verbindliche Verträge, noch durch die Vereinten Nationen demokratisch legitimiert ist? Wie demokratisch sind dann die Treffen und die Beschlüsse der Teilnehmerländer? Wie sieht es mit der Rechenschaftspflicht, der Transparenz und der Information gegenüber Nichtmitgliedern aus?

Die Staats- und Regierungschefs können Probleme erörtern, Maßnahmen formulieren, doch die Umsetzung erfolgt von den Nationalstaaten und wenn nicht, dann war Hamburg ein großartig inszeniertes und teures Spektakel.

Erwähnt sei, dass die G20 Teilnehmer nur 20 Prozent der UN-Mitgliedsstaaten repräsentieren. Hier treffen sich Staaten, die verantwortlich sind für Kriege, Terror und Migration. Die USA, England, Frankreich, Saudi Arabien zerstörten mit Waffengewalt den Irak, Libyen und Jemen. Sie verwandeln wohlhabende und funktionierende Staaten in einen einzigen Trümmerhaufen, schaffen für Millionen Menschen Tod, Zerstörung, Hunger, Not und Leid und versuchen in Hamburg, die Welt zu retten.

Entwicklungsminister Gerd Müller: „Viel zu lange hat Europa den afrikanischen Kontinent mit ausgebeutet. Wir Europäer haben wertvolle Ressourcen zu Niedrigstpreisen bekommen und den Arbeitskräften Sklavenlöhne gezahlt. Auch auf dieser Ausbeutung gründen wir in Europa unseren Wohlstand.“

Ihre Gäste sind mitverantwortlich an Umweltverschmutzung und Klimaveränderung und lecken sich die Wunden, die sie sich selber zugefügt haben. Frau Merkel sitzen die Schuldigen nicht mit an ihrem Tisch?

Mit freundlichen Grüßen

Wolf Hohwald

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Felizitas Stückemann
    am 04. Juli 2017
    1.

    Stimmt, Wolf Hohwald! Aber, wie lautet die Alternative ?
    Gegen alle Krieg führen, oder mit allen reden ? Und
    wenn nur ein Mü dabei herauskommt, meine ich, sollte
    man es versuchen. Oder ?

  2. Autor Wolf Hohwald
    am 05. Juli 2017
    2.

    Natürlich ist reden besser als Bomben werfen. Unbestritten!

    Der G20 Gipfel soll Stärke und Zusammenhalt demonstrieren. Die wahre Arbeit, die Absprachen passieren hinter den Kulissen. Es sind die Sherpas, die Chefunterhändler die hier harte Arbeit leisten und um Erfolge ringen. Was wir in den Medien zu sehen bekommen, ist ein perfektes organisiertes Schauspiel. Es ist die Machtdemonstration führender Industrieländer mit oder ohne Trump.

    Die Vertreter zahlreicher Organisationen werfen den Staats- und Regierungschefs eine Mitverantwortung für die globalen Krisen vor. Die Eröffnungsrede auf den Alternativgipfel hält die indische Globalisierungskritikerin Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises.

  3. Autor Christian Adrion
    am 07. Juli 2017
    3.

    Ich stimme Ihnen in vielem zu, aber das Afrika ausgebeutet wurde ist eine Mär. Nicht die Ausbeutung ist das Problem Afrikas, sondern die absolute Nichtbeachtung. Afrika interessiert den Westen nicht. Das ist das Problem.
    Wir brauchen Afrika zu nichts, es ist ganz einfach kein Markt. Kennen Sie ein einziges Produkt, welches wir aus Afrika "ausbeuten" und auf den Märkten verkaufen? Ich nicht! Bananen, Kaffee und Apfelsinen kommen aus Süd- und Mittelamerika, Vietnam und Europa. Aus Afrika kommt überhaupt nichts. Vielleicht finden sie ein Produkt (Kaffee) im Öko-Laden. Aber das war es dann auch.

  4. Autor Ingeborg von Platen
    am 07. Juli 2017
    4.

    Wahr ist auch, dass es den meisten Afrikanern wohl unter der Kolonialherrschaft besser ging als heute. Trotz jahrzehntelanger Entwicklungshilfezahlungen in Milliardenhöhe hat sich nichts geändert: korrupte Politiker, marode Wirtschaft, miese Verwaltung, Bevölkerungsexplosion.
    Solange es dort keine Politik à la China gibt (1-Kind-Politik) wird sich an der afrikanischen Misere nichts ändern. Ein Bevölkerungsexport in Richtung Europa hilft nicht, stürzt nur Europa weiter ins Unglück.

  5. Autor Wolf Hohwald
    am 09. Juli 2017
    5.

    Hallo, Herr Adrion!
    Sie haben recht. Afrika war ein Kontinent, der kaum Beachtung fand. Hier wurden in der Vergangenheit Milliarden Dollar investiert. Sie flossen meist in die Taschen der korrupten politischen Eliten. Mit Waffenkäufen und Krieg sind sie Schuld an Armut und Hunger, Vertreibung und Mord.

    Fast die Hälfte der 54 Staaten des afrikanischen Kontinents werden als rohstoffreich bezeichnet. Afrika ist reich an Öl, Gas, Diamanten, Gold, Uran, Kupfer, Eisenerze. Die schwarz-gelbe Regierung in Deutschland beschloss 2010 eine Rohstoffstrategie unter Führung des Wirtschaftsministeriums. Unsere Exportwirtschaft ist mehr als jede andere auf freien Handel und ein ausreichendes Angebot an Rohstoffen zur Versorgung der Industrie angewiesen. Trotz großer Exportüberschüsse werden mehr als sechsmal so viele Rohstoffe importiert wie exportiert.

    Aus Afrika stammen ca. 15% der Welt-Teeproduktion. Angeboten und in der Werbung von „Teekanne“ ist Tee aus Kenia. Weitere Produzenten sind Ruanda und Tansania. Es gibt riesige Baumwollfelder in Uganda, die der weltweite Textilmarkt benötigt. Kameruns Bananenproduktion ist die Nummer 5 weltweit und die Nummer 1 in Afrika. Deutschland führte 13.854,7 Tonnen im Jahr 2016 ein. In Afrika wird Ananas vor allem in Nigeria, Ghana und Burkina Faso angebaut. Aus Marokko importierte Deutschland 2016 Waren im Wert von 1.052.219.000 Euro. Das waren Erzeugnisse aus der Landwirtschaft und Jagd, Leder und Lederwaren, Nahrungsmittel, Futtermittel sowie Bekleidung. Afrika ist größter Schnittblumenexporteur. Rosen aus Kenia spottbillig und beliebt zum Valentinstag. Insgesamt landen jährlich etwa 85 Prozent der kenianischen Schnittblumen in europäischen Wohnungen und Hotels.

    Afrikanische Erdölvorkommen werden von den Öl-Konzerne Eni, Total, OMV, OXY, Repsol oder Wintershall ausgebeutet. Die Wintershall Holding GmbH ist der größte deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent mit Sitz in Kassel und eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der BASF. Europas Autos fahren auch mit Öl aus Afrika.

  6. Autor Wolf Hohwald
    am 11. Juli 2017
    6.

    Das war ein unvernünftiger, sinnloser und wie bemerkt absurder Gipfel in Hamburg. Da können die Politiker und die Medien die Ereignisse beschönigen, wie sie wollen. Zerstörung, Raub und Gewalt in Hamburg sind Zeichen einer Niederlage. Natürlich tragen die linken Chaoten die Schuld. Da können wir auf die Schuldsprüche gespannt sein.

    Die Wahrheit ist, dass auf diesem Gipfel Präsident Trump gewonnen hat. Er hat sich in vielen Fragen durchgesetzt. Daran gibt es nichts zu beschönigen. 19 G20 Staaten schauten zu, wie der Beelzebub seine Überzeugungen in der Abschlusserklärung festhalten konnte.
    Als Zugeständnis an die USA schaffte es die Formulierung "legitimer Schutzinstrumente im Handel". Als Entgegenkommen an Trump wurde ein Satz aufgenommen, dass die USA anderen helfen wollten, "auf fossile Brennstoffe zuzugreifen und sie sauberer und effizienter zu nutzen".

    Die USA und Großbritannien wollen zügig über ein bilaterales Handelsabkommen verhandeln. Das kündigte US-Präsident Donald Trump beim G20-Gipfel in Hamburg an. Indien, China und Japan werden nachziehen. Das Treffen mit Putin war doch erfolgreich! Eine durchaus gelungene Reise von Trump nach Europa.

    Trump mit Häme und Ironie twitterte: Der G20-Gipfel sei "ein wunderbarer Erfolg" gewesen, den Bundeskanzlerin Angela Merkel "schön organisiert" habe. Auch die Sicherheitsbehörden hätten einen "spektakulären Job" gemacht. Aus diesen Sätzen spricht doch der reinste Hohn.

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