Sehr geehrter Herr Bertelsdorf
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Deutschland setzt mit der Sozialen Marktwirtschaft auf ein Modell, bei dem die sozialen Belange der Menschen einen hohen Stellenwert haben. Wer aufgrund von Alter, Krankheit oder Arbeitslosigkeit kein eigenes Einkommen erzielen kann, ist vom Staat abgesichert. Durch Steuern und Sozialleistungen werden soziale Ungleichheiten in hohem Maße ausgeglichen. Das heißt: Wenn Reichtum unterschiedlich verteilt ist, muss das nicht automatisch ein Problem sein. Wer mehr leistet oder mehr Verantwortung übernimmt als andere, erzielt ein höheres Einkommen. Aber er hilft auch den Schwächeren, beispielsweise durch höhere Steuern und Sozialabgaben oder indem er Arbeitsplätze schafft.
Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich in Deutschland nicht weiter geöffnet. Sie schließt sich sogar leicht. Das sogenannte Armutsrisiko liegt mit 15,8 Prozent unter dem Durchschnitt in der Europäischen Union (16,9 Prozent). Ein Mensch gilt als armutsgefährdet, wenn er mit weniger als 60 Prozent des mittleren Haushalts-Nettoeinkommens der Gesamtbevölkerung auskommen muss.
Jeder soll eine faire Chance haben, etwas aus sich zu machen. Die Möglichkeiten zum sozialen Aufstieg in Deutschland werden weiter verbessert. Das ist auch ein Ansatz, der im 4. Armuts- und Reichtumsbericht diskutiert wird. Den hat die Bundesregierung im März 2013 verabschiedet: http://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/a334-4-armuts...
Generell gilt: Arbeit ist das beste Mittel gegen Armut. In Deutschland sind derzeit über 42 Millionen Menschen erwerbstätig - ein Rekordwert. In den vergangenen Jahren haben wir durch den Abbau der Arbeitslosigkeit viel erreicht: Die verfügbaren Jahreseinkommen der privaten Haushalte sind von 2005 bis 2010 um durchschnittlich 700 Euro gestiegen. Davon haben vor allem die Einkommensschwächeren profitiert. Löhne verhandeln in Deutschland Arbeitgeber und Gewerkschaften. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht, da sich auf diesem Wege ein für beide Seiten gerechter Lohn finden lässt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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