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Abstimmungszeit beendet
Autor Pilar Janer am 05. Oktober 2017
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Die Kanzlerin direkt

Katalonien - Bitte um Hilfe

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
Ich heiße Pilar Ylla Janer, ich bin Katalanin, wohne in Frankreich und arbeite als Deutschlehrerin in Figueres, Katalonien (Spanien). Jeden Tag und dank Europas kann ich in aller Ruhe von einem Land zu dem anderen gehen.
Ich fühle mich europäische Bürgerin und bin weder Unabhängigkeitskämpferin noch Nationalistin. Ich wünsche aber, dass es in Katalonien einen Staat gibt.
Es gibt viele Gründe dafür, die ich jetzt nicht darlegen kann. Der Hauptgrund ist aber jetzt, dass ich mich als Bürgerin respektiert fühlen will.
Der Staat, den wir uns wünschen ist kein nationalistischer, kein rassistischer Staat. Wir wollen auch Flüchtlinge empfangen und bei uns sollen alle unterschiedlichen Meinungen ihren Platz haben. Wir wollen in Europa sein und bleiben.
Für mich sind die letzten Ereignisse in Katalonien tadelnswert. Wir brauchen dringend einen Vermittler, einen europäischer Vermittler, der uns dabei hilft, damit sich die heutige Situation nicht verschlechtert.
Ich, als europäische Bürgerin, fühle mich alleine. Wo sind die europäischen Institutionen, die die Menschenrechte verteidigen? Wie soll ich weiter an Europa glauben, wenn sie nicht die Gewalttaten von der Polizei beurteilt?
Deswegen bitte ich Sie um Hilfe.
Nur wenn wir dazu fähig sind, die Menschenrechte von unseren Nachbarn zu verteidigen, können wir glaubhaft werden.
Ich hoffe, dass Sie meine Aussagen verstehen können und vor allem, dass Sie Verständnis dafür haben.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen,

Pilar Ylla Janer
Céret, den 04.10.2017