Sehr geehrte Frau Merkel,
ist Ihnen bekannt, dass es zunehmend Firmen in Deutschland gibt, die Arbeitnehmer aufs Übelste ausnehmen?
Ich bin Berater im Jobcenter und hatte kürzlich einen meiner zu betreuenden Arbeitslosen am Tisch. Ein wirklich arbeitswilliger Mann mittleren Alters und mittlerer Figur hatte sich über einen privaten Arbeitsvermittler einen Job in einem Gemüsegroßhandel in NRW gesucht. Zur Eignung wollte er dort eine Woche lang kostenlos zeigen, wozu er bereit und fähig ist. Zu seinem Bedauern hatte er keine Chance.
Er hatte die Aufgabe 10 kg schwere Gemüsekisten per Hand auf einen Lkw zu laden und zwar 140 Stück pro Stunde und das in 2 Arbeitszeit-Blöcken von jeweils 4 Stunden. Das sind 1.120 Kisten pro Tag, 11.200 kg am Tag! Dieser Mann hat noch jetzt nach Tagen schmerzende, blutige Hände. Seine Kollegen waren u.a. Rumänen und Polen, die kein Deutsch sprachen. Sie kamen in Scharen in diese Firma, arbeiten für einen Monat, bekommen dafür 4 € pro Stunde und werden dann in ihre Heimat gefahren und die nächsten kommen.
Die Agentur für Arbeit bekommt davon nichts mit und Sie vielleicht auch nicht, denn die Vermittlung läuft ausschließlich über private Arbeitsvermittler, die alle unabhängig voneinander arbeiten. Aus diesem Grund frage ich Sie, Frau Merkel: Wissen Sie, dass Menschen auf diese Weise ausgebeutet werden? Was beabsichtigen Sie dagegen zu tun?
Liebe Leser, haben Sie in so einem Fall keine Angst vor einer Arbeitslosengeldsperre! Wir sind auch Menschen und haben zum Glück einen Ermessungsspielraum. Sprechen Sie mit uns!
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Schumann
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am 25. August 2012
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am 27. August 2012
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am 12. September 2012
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