Sehr geehrter Herr Ullmann,
binnen weniger Monate sind Sie der dritte Fragesteller, der auf meinem Portal mit einer Wortmeldung zum Thema Flughafen Tegel nach oben gevotet wurde. Haben Sie also vielen Dank für Ihren engagierten Beitrag, in dem Sie sich als Anhänger einer Gruppe von Tegel-Fans zu erkennen geben. Und weil Sie explizit auf Brandenburger Lokalpatriotismus abheben, gleich zu Beginn eine Klarstellung. Zur Wahrheit gehört auch, dass viele Menschen beiderseits der Berliner Stadtgrenzen einen ganz anderen Wunsch haben: Dass nämlich mit der Inbetriebnahme unseres neuen Flughafens Berlin Brandenburg endlich die Lärmbelastung, die von Tegel ausgeht, endet. Ich darf in Erinnerung rufen, dass die Entscheidung für einen alleinigen Zukunftsflughafen in Schönefeld mit einem deutschlandweit vorbildhaften Schallschutzstandard im Umland ja gerade auch aus der Erwägung heraus gefallen ist, mit der Schließung von Tempelhof und Tegel Hunderttausende Menschen im eng besiedelten Metropolenraum zu entlasten.
Es bleibt dabei: Für Tegel gelten klipp und klar die Berliner Schließungs- beschlüsse! Wenn der BER an den Start geht, muss Tegel innerhalb von etwa sechs Monaten vom Netz. Abweichungen von einigen Wochen oder Monaten sind – je nach Eröffnungsszenario in Schönefeld – vielleicht denkbar. Ein dauerhafter Weiterbetrieb ist es nicht. Darüber sind sich Brandenburg, Berlin und der Bund als die drei Gesellschafter einig. Sie stützen sich dabei auf eine seriöse Investitionsplanung. Diese hat mit dem umfangreichen und höchstrichterlich bestätigten Planfeststellungsverfahren für den Single-Standort Schönefeld stattgefunden. Hinzu kommt: Ein Parallelbetrieb des neuen Flughafens BER und von Tegel ist nach den mir bekannten Prognosen wirtschaftlich absolut nicht sinnvoll.
Sehr geehrter Herr Ullmann, nach meiner festen Überzeugung sollten wir all unsere Anstrengungen darauf konzentrieren, den BER nun endlich an den Start zu bringen. Alle Debatten über einen Weiterbetrieb von Tegel lenken nur von dieser Grundwahrheit ab. Ich als brandenburgischer Ministerpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender werde alle meine Kraft darauf verwenden, dass unser neuer Flughafen als Single-Airport wirtschaftlich erfolgreich und für Millionen Touristen und Geschäftsreisende aus aller Welt eine attraktive und einladende Visitenkarte für die Hauptstadtregion wird.
Anmerkung des Webmasters: Der Ministerpräsident hat sich auf diesem Portal bereits zweimal mit dem Thema Tegel auseinandergesetzt. Zum Nachlesen finden Sie anbei die entsprechenden Links.
http://www.direktzu.de/platzeck/messages/mehdorns-liebese...
http://www.direktzu.de/platzeck/messages/fehlender-laerms...
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Platzeck
Kommentare (0)Öffnen
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.