Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Andreas Neumann am 01. Oktober 2012
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Arbeitsmarkt

Rückkehr von Brandenburgern in die alte Heimat

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
ich habe ihre Worte zum Thema Rückkehrer in den vergangenen Wochen vernommen,allein mir fehlt der Glaube. Ich bin 2007,nach 17 Jahren, aus BW wegen Arbeit zurückgekommen.Glücklich und stolz trat ich meinen Job als Brauer in Senftenberg an. Die Euphorie hielt nur 14 Monate, wurde entlassen da ich angeblich zuteuer sei. Nun sitz ich seit 30 Monaten arbeitslos daheim. Meine Arbeitskraft und mein Wissen wird in Brandenburg nicht gebraucht und einVersuch sich selbstständig zumachen scheiterte am nötigen Kleingeld. Mich ärgert besonders, das in einer Großstadt wie Cottbus kein eigenes Bier gebraut wird. Ichabe persönlich zuwenig Kontakte um etwas eigenes auf die Beine zustellen. Für mich bleibt nur, wieder meine Tasche zupacken und in den Westen zugehen.Doch im Grunde möchte ich das nicht da ich mich in meiner Heimatstadt Cottbus wohlfühle
Nun meine Frage: Was kann ich tun um in Brandenburg wieder als Brauer arbeiten zukönnen und nicht wieder indie alten Bundesländer wechseln muß?

+48

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Antwort
von Matthias Platzeck am 05. Dezember 2012
Matthias Platzeck

Sehr geehrter Herr Neumann,

Sie haben recht, ehemalige Brandenburgerinnen und Brandenburgern wieder für Ihre Heimat zu gewinnen, ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen.

Fakt ist, die Nachfrage nach Fachkräften in Brandenburg ist wieder so hoch wie zur Jahrtausendwende. Es wurden noch nie so viele Fachkräfte zum nächstmöglichen Termin gesucht wie derzeit. Aber: Die Nachfrage ist – und darunter leiden Sie - regional und branchenspezifisch sehr unterschiedlich. So passen häufig nachgefragte Anforderungsprofile nicht zu den Qualifikationen der Bewerber. Daher ist es in einigen Berufen nach wie vor schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden. Dies trifft auch für Ihren Beruf zu, denn das Land Brandenburg verfügt zwar über ambitionierte, aber nur kleinere Brauereien.

Vielleicht lohnt sich für Sie daher ein Blick über die Landesgrenze, um einen von Cottbus aus erreichbaren Arbeitsplatz zu finden. Und es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich durch berufliche Weiterbildung für die Anforder- ungen des Arbeitsmarktes zu qualifizieren. Ansprechpartner ist hier das Jobcenter in Cottbus. Aber auch das Regionalbüro für Fachkräftesicherung Süd-Brandenburg kann Ihnen eventuell hilfreiche Informationen zur Verfügung stellen. Nach hiesigen Informationen stehen Ihnen dort Ansprechpartner (Link einfügen: http://www.lasa-brandenburg.de/Ansprechpartner.1064.0.html) zur Verfügung. Das Regionalbüro ist aber kein Arbeitsvermittler. Sie können sich natürlich auch gern regelmäßig auf unserer gerade frei geschalteten Website fachkraefteportal-brandenburg.de über offene Stellen informieren.

Dass die Qualifikationen der Beschäftigten und die Anforderungen der Unter- nehmen nicht zusammenpassen, dürfte sich in der Zukunft noch verschärfen. Zur Lösung dieses Problems verlangt es Flexibilität und Bereitschaft zu Ver- änderungen auf beiden Seiten: bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Lebenslanges Lernen wird von Seiten der Landesregierung finanziell durch den Bildungscheck unterstützt. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich dafür ent- scheiden, weiterhin in Cottbus zu leben und sich gegebenenfalls auch für eine andere Tätigkeit in Erwägung ziehen. Für Ihren beruflichen Werdegang wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen