Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor M. Bliznakova am 19. Oktober 2008
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Bildung

sprachliche Immigration von Kindern

Sehr geehrter Herr Platzeck,

ich lebe mit meinen drei Kindern seit nunmehr mehr als einem Jahr im Land Brandenburg, in Schöneiche. Meine Kinder sind schulpflichtig, 8/11/13 Jahre und besuchen die Klassen 2, 6 und 8.
Sie können sich sicher vorstellen, dass es sehr schwer ist, ohne Deutschkenntnisse die Schule zu absolvieren. Im ersten Jahr erhielten meine Kinder 1!!! Stunde Deutschunterricht extra pro Woche in der Schule. Seit diesem Jahr, so wurde mir erklärt, haben sie gar keine Anspruch mehr auf extra Förderung.
Anstrengungen meinerseits, dass meine Kinder auf eigene Kosten eine Volkshochschule besuchen, verliefen im Sande, da Volkshochschulen erst ab dem 18. Lebensjahr besucht werden können.
Selbst Institutionen wie die Caritas können mir nicht helfen.
Sie werden mir sicher Recht geben, dass Kinder, welche nur über mittlerweile umgangssprachliche Sprachkenntnisse verfügen, niemals in der Lage sein werden, ein gleiches Bildungsniveau wie ein deutsches Kind zu erreichen, da sie selbst einfache Textaufgaben kaum verstehen, geschweige denn kompliziertere Zusammenhänge. Zum Verständnis, meine Kinder waren in Bulgarien sehr gut bis excellent in der Schule und hier schaffen sie aufgrund der Sprachbarrierre gerade mal die Grundvoraussetzungen für eine Versetzung. Das kann doch wohl kaum im Sinne der deutschen Bildungspolitik sein.
Ich würde meine Kinder auch privat unterrichten lassen, dass kann ich mir aber nicht leisten.
Somit meine Frage an Sie- Welche Möglichkeiten gibt es, dass Immigrationskinder ausreichend deutsch lernen können und somit die Möglichkeit des gleichen Bildungsstandes wie deutsche Kinder erreichen?
Leider sind bisher alle Anfragen meinerseits- auch bei der Landesregierung- erfolglos gewesen. Ich habe genug Antworten gehört von " nicht zuständig" bis " nicht möglich".

Welche Maßnahmen ergreift das Land Brandenburg zur Immigration von Kindern?

Mit freundlichen Grüßen
Mariela Bliznakova

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