Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor Jürgen Nentwich am 27. August 2007
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Wirtschaft

Airport Berlin Brandenburg International

Sehr geehrter Herr Platzeck,

Ihre Regierung hat schon drei Großprojekte in den Sand gesetzt!
Sie erinnern sind vielleicht noch an Lausitzring, Corgo-Lifter und Chipfabrik?! - Wahrlich keine Ruhmestaten auf Kosten der Steuerzahler, aber es war ja nicht Ihr Geld!

Geht es jetzt so weiter?
Sie kennen das Schönefeld-Urteil?

"Zur Bereinigung des bisher nicht angemessen bewältigten Lärmkonflikts kommt nur ein Lösungsansatz in Betracht, durch den sichergestellt wird, dass zumindest die besonders sensiblen Stunden zwischen 00:00 und 05:00 grundsätzlich frei von Flugaktivitäten bleiben. Die Festlegung eines Flugbewegungskontingents, das auch in dieser Zeit einen, wenn auch zahlenmäßig begrenzten Flugbetrieb ermöglichen würde, wäre mit diesem Ziel unvereinbar." (Seite 24 des Urteils)

Das neuerliche, vom FBS bezahlten Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass BBI nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, wenn nicht nachts geflogen wird (113 Flüge zwischen 24:00 und 05:00), also etwa alle 3 Minuten! - Beinahe fliegen wie am Tage!

Meine Frage:
Wenn das Gericht also wiederum den Nachtflug und damit die Gesundheitsschädigung von 120.000 Menschen untersagt, fliegt dann der Großflughafen Berlin Brandenburg International in die absehbare Pleite? Und was unternehmen Sie dagegen?

Übrigens hat Sperenberg 3 hervorragende Start-/Landebahnen plus Gleisanschluss. Nach Umsiedlung von 2000 Betroffenen, worin Sie ja mit Diepensee schon Erfahrungen haben (Kosten spielen doch keine Rolle) sowie Neubau eines Terminals hätten alle schon längst billigst fliegen können - problemlos, umweltfreundlich und wirtschaftlich rund um die Uhr!

Mit freundlichen Grüßen

J. Nentwich

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