Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Michael Menzel am 18. Mai 2012
7597 Leser · 105 Stimmen (-1 / +104) · 0 Kommentare

Gesundheit

Flughafen BBI

Sehr geehrter Herr Platzeck!

Als Arbeiter auf dem Gelände des neuen Flughafens ist mir
aufgefallen, daß die Fluchttunnel des Flughafengebäudes
nicht von Rollstuhlfahrern erreichbar bzw. nutzbar sind.
Können Sie mir das erklären?

Mit freundlichen Grüßen
Michael Menzel

+103

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Matthias Platzeck am 07. August 2012
Matthias Platzeck

Sehr geehrter Herr Menzel,

vielen Dank für Ihre Frage, die mit Sicherheit von großem allgemeinem Interesse ist.

Zunächst einmal: In Brandenburg müssen alle öffentlichen Gebäude nach der Brandenburgischen Bauordnung barrierefrei gebaut werden. Ihre Beobach- tung ist richtig, die Fluchttunnel können von Rollstuhlfahrern nicht benutzt werden. Dennoch ist natürlich dafür Sorge getragen worden, dass auch Menschen mit Gehbehinderungen im Notfall ungehindert den Flughafen verlassen können. Dies schreibt nicht nur die Brandenburgische Bauordnung vor, sondern ist beim Bau eines modernen Flughafens selbstverständlich zu berücksichtigen und entsprechend mit dem 2006 eigens dafür eingerichteten „Arbeitskreis Barrierefreiheit BER“ abgestimmt worden. Dieser Arbeitskreis, dem die Brandenburgischen und Berliner Behindertenbeauftragten sowie Vertreter von allen betroffenen Behindertenorganisationen angehören, stimmt sich regelmäßig mit der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH zu den Belangen ab, die für Menschen mit Behinderung am neu entstehenden Flughafen von Bedeutung sind.

Hinsichtlich Ihrer Frage bedeutet dies, dass am Flughafen an zentralen Orten entsprechend ausgeschilderte Wartezonen eingerichtet wurden. Diese Zonen sind besonders vor Rauch geschützt. Über die Feuerwehrleitstelle bestehen spezielle Kommunikationsmöglichkeiten dorthin, um entsprechende schnelle Evakuierungen sicher zu stellen. Für Menschen mit Sehbehinderungen hat z.B. der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, der ebenfalls im Arbeitskreis Barrierefreiheit BER mitarbeitet, für die Einrichtung eines Blindenleitsystems gesorgt.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen erläutern, dass die Flughafengesellschaft auch für Menschen mit Behinderungen ausreichend Vorsorge getragen hat.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Platzeck