Sehr geehrter Herr Lasker,
ich verstehe Ihre Sorge um die Sicherheit an unseren Schulen sehr gut. Auch als Vater dreier inzwischen erwachsener Töchter schaue ich fassungslos auf die Bluttaten von Winnenden, Ansbach und Erfurt.
Sie haben recht, sehr geehrter Herr Lasker, Amokläufe sind kaum vorhersehbar, auch wenn die Kriminalitätsforschung versucht, Anzeichen für eine Früherkennung zu identifizieren. Im Dialog zwischen den Schulen und der Polizei werden mögliche Anzeichen mittlerweile besprochen, um die Lehrer auf Ansätze zur Prävention aufmerksam zu machen und Handlungsoptionen aufzuzeigen. Nur durch breit angelegtes vorbeugendes Handeln und eine aufmerksame pädagogische Arbeit kann es gelingen, derartige Übergriffe auszuschließen. Aber wir müssen uns immer wieder bewusst machen, Tragödien dieser Art sind leider immer wieder und überall möglich.
Die brandenburgische Landesregierung ist sich ihrer Verantwortung bewusst und hat Präventivmaßnahmen veranlasst. Seit dem Sommer 2009 liegen Notfallpläne für alle Schulen des Landes vor. Die Schulämter und Schulleitungen wurden umfassend unterrichtet. In den kommenden Monaten wird das Thema Sicherheit in den Schulen intensiv besprochen, vor allem auch mit den Partnern bei den Polizeibehörden und den Schulträgern. Der Bildungsminister hat veranlasst, dass für jede Schule ein eigenes Sicherheitskonzept entwickelt beziehungsweise das vorhandene überprüft wird. Damit verbinde nicht nur ich die Hoffnung, dass sich Erfurt oder Winnenden in Brandenburg nicht wiederholt.
Lassen Sie mich zum Abschluss unterstreichen: Nach meiner Auffassung müssen Elternhaus und Schule vor allem dafür sorgen, das Selbstwertgefühl der jungen Menschen zu fördern. Sie ernst zu nehmen heißt sie zu stärken. Indem wir ihnen signalisieren, dass wir ihre Ansichten und Probleme achten und sie nicht allein lassen, leisten wir die beste Prävention. Das setzt eine Kultur des Hinhörens und Hinsehens voraus. In Elternhaus und Schule, in der ganzen Gesellschaft.
Mit freundlichen Grüßen
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