Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Andrea Bütow am 06. Februar 2012
16626 Leser · 6 Kommentare

Soziales

Armes reiches Land

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich möchte gerne die Frage stellen, warum es in einem Land wie Deutschland überhaupt Obdachlose geben muss?

Wie steht es mit der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland?
Ist es nicht ein Armutszeugnis, dass es in unserem Land Menschen gibt, die kein Dach über dem Kopf haben? Auf der anderen Seite werden Milliarden in die Banken gepumpt oder in nutzlose Bauprojekte etc.. Viele Obdachlose meiden die Notunterkünfte aus Angst vor Diebstahl und Aggressivität. Die meisten sind unverschuldet in eine solche Situation geraten.

Es sollte flächendeckend in unserem Land Sozialstationen für diese Menschen in Not geben, so sie auch mit Essen versorgt werden und med. Versorgung in Anspruch nehmen können und durch Ehrenamtliche o. Sozialarbeiter betreut werden, die darauf achten, dass es nicht zu Übergriffen kommt. Leer stehende Gebäude sollten als Unterkünfte umgerüstet werden. Es sollte mehr Geld für soziale Projekte solcher Art bereitgestellt werden, auch z. B. Freizeitstätten für Jugendliche.

In unserem Land darf es keine Obdachlosen geben!

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Bütow

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Ralf Schumann
    am 06. Februar 2012
    1.

    Sehr geehrte Frau Bütow,

    ich bin wirklich sehr verwundert über Ihre Äußerungen. In Deutschland legal lebende Menschen müssen nicht obdachlos sein! Es gibt für jeden individuelle Unterstützung in Form von Beratung und finanziellen Mitteln. Das ist aureichend um nicht auf der Straße leben zu müssen.

    Dass das doch einige Menschen tun liegt daran, dass sie Aussteiger sind, das staatliche Geld in Form von Arbeitslosen- oder Sozialgeld anderwertig ausgegeben haben, z.B. für Drogen.

    Ich arbeite in einem Jobcenter und sanktioniere mehrfach täglich Pflichtverletzungen der Hartz IV-Empfänger. Einige erarbeiten sich zum Ausgleich irgendwo ein paar Euro "schwarz", manche erbetteln sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln Geld, um nicht "verhungern" zu müssen und andere wiederum betrügen ihren Vermieter, in dem sie einfach die vom Jobcenter gezahlte Miete nicht überweisen, sondern dieses Geld für ihren Lebensmittelbedarf ausgeben.

    Ich bitte an dieser Stelle alle Leser: Geben Sie den bettelnden Menschen kein Geld! Nicht nur, dass es einen falschen Blick auf das deutsche Sozialsystem wirft, Sie unterstützen mit jedem gespendeten Euro den Drogenkonsum eines Hartz IV-Empfängers bzw. verhindern, dass er sich darum bemüht, wieder ein zivilisiertes Leben zu führen.

    Sie helfen den Menschen, indem Sie auf das Jobcenter verweisen. Wir zahlen sofort Geld für mittellose Menschen aus und geben ihnen eine umfassende Betreuung, sofern sie zu uns kommen und bedürftig sind.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ralf Schumann

  2. Autor Bea Schmidt
    am 13. Februar 2012
    2.

    Sehr geehrter Herr Schumann,
    Naja, manche Menschen "machen lieber Platte", als dass sie als Bittsteller zum Amt gehen. Es ist für viele einfach beschämend, um Hilfe bitten zu müssen und viele Menschen haben in den Jobcentern schlechte Erfahrungen gemacht, Gängelei und Herabwürdigung, das ist leider nicht zu verleugnen und das tut sehr weh und verletzt. Nicht jeder Mitarbeiter hat da soviel Herz wie Sie es haben. Mir persönlich z.B. sind Hierarchien pathologisch unerträglich und noch unerträglicher ist es, dem Wohlwollen seines Gegenübers auf der anderen Seite des Schreibtisches ausgeliefert zu sein...
    Ich geben Ihnen aber Recht, dass man den bettelnden Menschen kein Geld geben sollte - aber Bettler ist nicht gleich Bettler. Manchmal bezaubern Menschen durch Musik in den Straßen, spielen wirklich guten Jazz auf Gitarre oder Trompete z.B. Da wirft man gerne mal etwas ins Mützchen - wobei dies einfach seit Jahrhunderten zum Stadtbild gehört.
    Es gibt auch die Bettler, die alles verloren haben - manche Menschen wurden sehr schwer durch Schicksal aus der Bahn geworfen, dass ihre Wunden nie mehr heilen (können). Diese Menschen haben resigniert und sehen keinen Sinn mehr in einem "geregelten Leben" - freuen sich aber sehr, wenn man ihnen ein Brötchen oder einen Becher Kaffee mitkauft, oder eine Streuselschnecke beim Bäcker. Geld gebe ich prinzipiell keines, wohl aber gerne mal etwas zu essen.
    Ich finde überdies, dass die Miete immer direkt an den Vermieter überwiesen werden sollte, es muß ja nicht dick und breit "JOBCENTER" im Verwendungszweck stehen, um das Recht auf Selbstinformation zu gewährleisten, sondern lediglich der Name des Kunden.
    Läuft sowieso einiges schief in diesem Staat.......
    Mit freundlichen Grüßen,
    B.S.

  3. Autor Karl Eduard Schmidt
    am 23. Februar 2012
    3.

    In Köln gibt es einen unvermeidlichen Grund, der kölsche Klüngel. Wir denken an den U - Bahnbau und Köln Messegelände wie auch der LVA Turm. Ein Hauptgrund sind Drogen und falsche Erziehung. Die Unterschicht ist ein gesellschaftliches Problem und weniger der Politik. Ausgerechnet die Kläger leben teilweise in Verschwendung wie Rauchen und Unterhaltungselektronik. Die Gesellschaft ist geistig verblödet durch Manipulation aus den Mediendiktat.

  4. Autor Thomas Schüller
    am 07. März 2012
    4.

    Herr Schumann schreibt (erster Kommentar auf dieser Seite):

    "Sehr geehrte Frau Bütow,

    ich bin wirklich sehr verwundert über Ihre Äußerungen. In Deutschland legal lebende Menschen müssen nicht obdachlos sein! Es gibt für jeden individuelle Unterstützung in Form von Beratung und finanziellen Mitteln. Das ist aureichend um nicht auf der Straße leben zu müssen."

    Für einen Menschen, der laut eigener Auskunft im Jobcenter arbeitet, empfinde ich Ihre Äusserung als sehr naiv und realitätsfremd. Menschen können in Deutschland unverschuldet durch das soziale Netz fallen, das auf Grund zahlreicher Sparzwänge immer grössere Löcher enthält. Während für verzockte Banken und Eu-Staaten dreistellige Millarden Euro Beträge von dem deutschen korrupten Staat generiert werden, geht es seit Jahr und Tag bei H 4 in erster Linie darum, Menschen mit einem lächerlichen Existensminimum zu demütigen und von gesellschaftlicher Teilhabe auszuschleißen!

    Um an diese minimale Existensicherung zu gelangen, werden die Menschen von den Jobcentern tagtäglich zahlreichen Erniedrigungen ausgesetzt,. Miserabel bezahlteJobs ( in einem der reichsten Länder der Welt!) werden von den Jobcentern als "zumutbar" erklärt , die so mit Halsabschneidern und Lohndrückern gemeinsame Sache betreiben.

    Wehe ein Mensch mit H 4 verpasst einen Termin bei einem solchen Jobcenter oder verweigert einen dieser Sklavenjobs!

    Dann ist die Unterstützung sofort weg,

    Privates Engagement, Suppenküchen und die Tafeln müssen für den Staat einspringen, der Millionen Bürger mit H 4 , Niedriglöhnen und minimalen Renten regelrecht VERRÄT, während ein abgehalfteter Bundespräsident a D. für 598 Tage Händeschütteln, Grinsen und Schönrednerei eine jährliche Appanage von 200 000 Euro bis an sein Lebensende erhalten soll und Bankmanager nach Ihren Boni greinen, nachdem Sie Ihren Laden gegen die Wand gefahren haben und vom deutschen Steuerzahler retten lassen wollen.

    Machen Sie weiter die Augen zu - anders kann man vielleicht Ihren Job nicht machen.

    Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller

  5. Autor Thomas Meister
    am 20. Juli 2012
    5.

    Herr schumann, bitte lesen sie mal diesen Artikel hier, vieleicht hilft ihnen das das Leid der betroffenen besser zu verstehen.

    http://www.bpb.de/publikationen/BP3IF1,1,0,Vorurteile_geg...

    MfG Thomas M.

  6. Autor Christian Adrion
    am 30. August 2013
    6.

    Wenn die Obdachlosen von außen kommen und um Asyl bitten, gehts ihnen 100-fach besser. Ihr Fehler ist, dass sie Deutsche sind.

  7. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.