Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Marcus Bürkle am 12. Mai 2009
13702 Leser · 0 Kommentare

Kultur, Gesellschaft und Medien

GEZ Gebühren für "Killerspiel"- Meinungsmache?

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

neben einem Grundversorgungsauftrag und einem gesetzlich definiertem Programmauftrag ist eine der weiteren wesentlichen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit.

Ich frage mich nun wie es sein kann, dass Sender die von der Öffentlichkeit finanziert werden ungestraft Sendungen ausstrahlen können in welchen durch einseitige Berichterstattung, Verbreitung von Halbwarheiten und populistischer Meinungsmache Quotenfang betrieben wird.

Neben anderen Themen ist die derzeitige "Diskussion" zu "Killerspielen" und der dazugehörigen einseitigen Berichterstattung in welche sich inzwischen auch die öffentlich rechtlichen eingereit haben der Anstoss zu dieser, wie ich glaube, berechtigten Frage.

Sendungen wie "Frontal 21" , "Panorama" , "Hart aber Fair" und "Kontraste" haben sich mit dem Thema befasst. Von unabhängiger Berichterstattung oder gar sachlichem, profossionellem Journalismus kann bei den Sendungen aber kaum die Rede sein.

Viel mehr wurde mit falschen Darstellungen zu Spieleinhalten, dem vorenthalten von informationen und der Darstellung von Vermutungen als Tatsachen usw. polemischen Meinungsmache betrieben. Das dabei auch noch mündige Bürger die diesem Hobby nachgehen diffamiert und kriminalisiert werden scheint den Verantwortlichen auch nichts auszumachen.

Nach Umfragen liegt die Glaubwürdigkeit der öffentlich, rechtlichen weit über denen der privaten. Der "Schaden" der durch in öffentlich, rechtlichen ausgestrahlten Sendungen entseht ist also weit aus größer einzuschätzen als wenn sowas in einem Privatsender ausgestrahlt wird.

Mir ist natürlich klar das wir eine Pressefreiheit haben und das ist auch gut so. Was mir nicht in den Kopf will ist die Tatsache das mit "erzwungen" Gebühren die Verbreitung von Lügen und Halbwarheiten finanziert werden können.

Wenn sich die Sender nicht verpflichtet sehen eine ausgewogene, sachliche, objektive und vor allem eine vom Inhalt wahrheitsgemäße Berichterstattung abzuliefern ist eine Finanzierung durch die Öffentlichkeit meiner Meinung nach nicht zu rechtfertigen.

Daher meine Fragen:
Wie kann es sein das solche Senungen offensichtlich ohne Prüfung auf den Wahrheitsgehalt ihrer Inhalte ausgestrahlt werden?
Wie ist eine GEZ Gebühr zu rechtfertigen wenn damit Meinungsmache, Panikmache und Desinformation finanziert wird?
Warum gibt es keine Richtlinien, für Sender die sich aus GEZ Gebühren finanzieren, die Sendungen (Berichte) dieser Art verbieten?

Ich frage mich ernsthaft weshalb ich auch noch dafür zahlen muß, um mich (und mein Hobby) öffentlich diffamieren, kriminalisieren und beleidigen zu lassen.

Es kann wohl davon ausgegangen werden das es auch zu anderen Themen ähnliche irreführende Berichte gibt die mit der "Wahrheit" nicht viel zu tun haben. Die "Killerspieldebatte" wurde von mir aufgrund der Aktualität und da sie mich persöhnlich betrifft als Beispiel aufgegriffen.

P.S. Ein Bild darüber wie sehr in diesen Sendungen "Tatsachen" manipuliert, Lügen verbreitet und Informationen vorsätzlich verfäscht und enthalten wurden um Meinungsmache zu betreiben, kann man sich auf dieser Seite machen:

http://stigma-videospiele.de/wordpress/?page_id=43

Die Sendungen werden dort ausführlich analisiert. Es sind auch Stellungnahmen der Redaktionen vorhanden in denen zum Teil sogar zugegeben wird Tatsachen verfäscht dargestellt zu haben. Eine Richtigstellung in den Sendungen gab es jedoch nicht.