Sehr geehrter Herr Gehlen,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Es stimmt nicht, dass Langzeitarbeitslose über 58 mit der längeren Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes gleichzeitig aus der Statistik fallen. Nach der neuen Regelung gelten Langzeitarbeitslose über 58 erst dann als nicht mehr vermittelbar, wenn sie innerhalb der letzten zwölf Monate arbeitslos waren, Arbeitslosengeld II bezogen und in der ganzen Zeit kein Arbeitsangebot bekommen haben.
Danach ist allerdings davon auszugehen, dass die Integrationschancen der Betroffenen trotz des Aufschwungs am Arbeitsmarkt eingeschränkt bleiben und sie nicht mehr alle Möglichkeiten nutzen können, ihre Beschäftigungslosigkeit zu beenden. Sie stehen damit – zwar nicht erklärtermaßen, aber faktisch – nur begrenzt der Arbeitsvermittlung zur Verfügung und sollen daher nicht mehr zur Zahl der registrierten Arbeitslosen gezählt werden. Dies schließt natürlich nicht aus, dass – wie ausdrücklich im Gesetz vorgesehen – die Jobcenter erwerbsfähige Hilfebedürftige unverzüglich in Arbeit oder in eine Arbeitsgelegenheit vermitteln sollen und das in der Praxis auch tun.
Zugleich ist es ausdrücklich gewünscht und notwendig, mehr Menschen über 55 Jahre im Berufsleben zu halten und bei Arbeitslosigkeit wieder einzugliedern. Hierbei gibt es einige Erfolge.
Gerade ältere Arbeitsuchende konnten in den letzten Jahren wieder verstärkt in den Arbeitsmarkt integriert werden. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dieser Personengruppe ist überdurchschnittlich stark gestiegen. Des weiteren ist mit dem Eingliederungsgutschein gerade ein Instrument geschaffen worden, um Ältere wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Der Arbeitsmarkt von morgen braucht schon aus Gründen der ökonomischen Vernunft alle Generationen, die sich mit ihren Fähigkeiten ergänzen. Die Bundesregierung unterstützt mit der „Initiative 50plus“ gezielt die Chancen Älterer auf dem Arbeitsmarkt.
Weitere Informationen zur „Initiative 50plus“ (http://www.gemeinschaft-der-generationen.bmas.de/sites/ge...)
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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