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Autor Carolin Möller am 26. November 2009
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Kinder und Jugend

Erziehungsgeld und sprachliche Förderung im Kindergarten

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich bin Logopädin in Kiel und selbstständig mit 2 logopädischen Praxen.
Die Praxen befinden sich in den Stadtteil Elmschenhagen und Gaarden. In Gaarden betreuen wir einen Kindergarten der AWO, auch einen im Stadtteil in Kiel- Mettenhof, auch von der AWO. Alle Stadtteile sind sozial schwach, ganz vorne liegt da leider Mhof, nah gefolgt von Gaarden.
Die sprachliche Förderung in den Kindergärten findet zwischen 2 und 5x in der Woche statt. Wir bekommen für 90 Minuten 40 Euro. Dieser Beitrag deckt nicht im Ansatz die Personalkosten etc, so dass ich diese Arbeit leider nächsten Jahr beenden muss- in Absprache mit den leitenden Erzieher/-innen, für die ich hier auch spreche, die ebenfalls sehr traurig sind über die Tatsache, dass wir aufhören, gleichzeitig verstehen sie es aber auch. Um kostendeckend, noch nicht einmal gewinnbrigend!!, arbeiten zu können, bräuchten wir mindestens 80 euro für 1,5h, inklusive Fahrtzeit, 70 euro exklusive Fahrtzeit, die dann aber extra vergütet werden müsste! Beide Kindergärten beantragen jedes Jahr zu Jahresbeginn die Fördergelder für eine sprachliche Förderung. Diese Gelder wurden letztes Jahr erst im August bewilligt. Dann wird aber gesagt, dass wir jetzt (so war es in dem Kindergarten in Mettenhof) bis Ende des Jahres 5x/ Woche kommen müssen. Das ist nicht im Ansatz realitätsnah! Dazu kommt, dass es überhaupt nichts bringt, 4 Monate zu fördern, um dann wieder 8 Monate auszusetzen um dann wieder zu starten- auch wichtig ist hier zu wissen, dass die Erzieher sehr bemüht sind und den Eltern raten, wie sie ihre Kinder fördern können, bzw welche Therapien unbedingt notwendig wären- ABER DIE ELTERN KÜMMERN SICH NICHT. Die 2te Sache ist die Sache mit dem Erziehungsgeld! Die Idee mit dem Erziehungsgeld ist fast als fahrlässig zu bezeichnen! Ich weiß nicht, ob Sie, oder irgendwer, der diese Gesetze entwickelt, jemals die Eltern kennen gelernt haben, die das Geld bekommen würden- DAS IST DAS SCHLIMMSTE WAS SIE DEN KINDERN ANTUN KÖNNEN!!!!!!!!!!!!!!! Die Kinder haben als einzig positive Förderung den Kiga oder die Logopädie- keiner der Elternteile, über die ich hier rede, werden das Geld für Ihre Kinder einsetzen. Und wir betreuen inklusive der Kindergärten circa 200 Kinder...pro Woche! EINE KINDERGARTENPFLICHT IST DAS, WAS UNSERE KINDER HIER BRAUCHEN.

Meine Frage, eher eigentlich eine Bitte: Möchten Sie mich und mein Team mal für 1-2 Wochen begleiten, um einen Eindruck von unserer Arbeit zu bekommen?

Ich freue mich über eine baldige Antwort von Ihnen,

Logopädische Praxen Kiel
Carolin Möller und Team

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