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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Dr. Dorothea Böhm am 11. April 2012
9598 Leser · 1 Kommentar

Die Kanzlerin direkt

Wahlfreiheit: Frei von ökonomischen Zwängen

Sehr geehrte Bundeskanzlerin,

In einem FAZ-Artikel vom 4.4.2012 ("Die dunkle Seite der Kindheit") wird folgende Forderung erhoben:

"Aufgrund der dargelegten Risiken ist es unumgänglich, dass alle Eltern die Entscheidung über eine mögliche frühe außerfamiliäre Betreuung frei von ökonomischen Zwängen treffen können. Hierfür muss der Grundsatz „the money goes with the child“ (das Geld geht mit dem Kind) wegweisend werden. Die Wahlfreiheit für Eltern könnte über ein Kinder-Grundeinkommen oder ein Betreuungsgeld sichergestellt werden, wie es mittlerweile in allen skandinavischen Ländern gezahlt wird und deutlich höher ist, als die eher symbolische Summe, die in Deutschland zur Debatte steht."

Wann können Eltern mit einem Familiensplitting, einem Kindergrundeinkommen bzw. mit echterWahlfreiheit rechnen?

Vielen Dank und beste Grüße,

Dorothea Böhm

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 11. Mai 2012
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Böhm,

vielen Dank für Ihr Schreiben, das wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sie haben Recht: Eltern brauchen Wahlfreiheit, damit sie ihren Lebensentwurf leben können. Deshalb investiert die Bundesregierung in den Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige. Ab August 2013 wird es einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz geben. Gleichzeitig wird ein Betreuungsgeld eingeführt für Eltern, die sich für einen anderen Weg entscheiden und keinen öffentlich geförderten Betreuungsplatz in Anspruch nehmen.

Wie Sie wissen, haben wir in Deutschland eine Vielzahl unterschiedlicher Leistungen, von denen Ehepartner und Familien profitieren. Diese Leistungen werden derzeit alle zusammen einer Auswertung unterzogen.

Ziel ist es, erstmals genaue und umfassende Kenntnisse über die Wirkungsweise dieser Leistungen zu gewinnen. Daran sollen sich konkrete Handlungsempfehlungen anschließen, um Leistungen in Zukunft noch effizienter zu gestalten und zu bündeln.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Oliver Meineke
    am 05. Mai 2012
    1.

    Der Beitag geht in die richtige Richtung und schafft ggf. ein Bewußtsein für ein weitgehend verdrängtes Problem. Darum unterstütze ich ihn gerne und danke Frau Dr. Böm für die Veröffentlichung.

    Ob Wahlfreiheit jedoch tatsächlich angebracht ist, ob des hohen Schadenspotenzials für die selische Entwicklung und Gesundheit, welche die Krippenbetreuung von Kindern unter 3 Jahren in sich birgt, bezweifle ich persönlich.

    Dazu soll sich jedoch jeder sein eigenes Bild machen können. Ausgangspunkte für weitere Lektüre:

    http://www.familie-ist-zukunft.de/seite/wp-content/upload...

    http://www.psychoanalyse-aktuell.de/kinder/krippenausbau....

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