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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Andrea Bütow am 14. Februar 2012
11486 Leser · 4 Kommentare

Außenpolitik

Sparpaket für Griechenland

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich würde Ihnen gerne eine Frage stellen.

Warum treffen die Sparvorgaben in erster Linie die niedrigen Einkommen?
Genau hier liegt doch der Grund für die große Verzweiflung und Wut der betroffenen Griechen, die sich in den derzeitigen Unruhen manifestiert. Dies alles hätte vermieden werden können, indem die griechische Regierung auch höhere Einkommen herangezogen hätte und somit ein Signal für soziale Gerechtigkeit gesetzt hätte.

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Bütow

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 23. März 2012
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Bütow,

vielen Dank für Ihre E-Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Griechenland ist ein souveräner Staat. Wie das Land seine Sparprogramme ausgestaltet und an welcher Stelle es Einschnitte vorsieht, muss Griechenland selbst entscheiden. Darauf kann und will die Bundesregierung keinen Einfluss nehmen.

Klar ist aber, dass Griechenland seine gesamte Volkswirtschaft umfassend reformieren muss, um für die Zukunft dauerhaft Wachstum, Arbeitsplätze und einen tragfähigen staatlichen Haushalt zu schaffen. Damit das gelingt, unterstützen die EU und die europäischen Partnerländer die Griechen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Das griechische Parlament hat Sparprogramme verabschiedet, die einschneidende Leistungskürzungen, Steuererhöhungen und Privatisierungen vorsehen. Darüber hinaus ist die griechische Regierung bemüht, Ihre Einnahmesituation weiter zu verbessern. Dies begrüßt die Bundesregierung.

Mehr Infos zur Griechenlandhilfe: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Magazine/02Magaz...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Martin G. Schultz
    am 23. Februar 2012
    1.

    Wer bezahlt die Pensionen der griechischen Beamten, die jetzt frühzeitig nach Hause geschickt werden? Was soll man in diesem Zusammenhang von den Finanzbeamten in Griechenland halten, die sich nicht um die Eintreibung von Steuern gekümmert haben? Weshalb meldet die griechische Regierung nur scheibchenweise, dass die Staatsverschuldung noch höher ausfällt, als ursprünglich gemeldet? Wie lange lässt sich die TROIKA noch an der Nase herumführen?

  2. Autor Karl Eduard Schmidt
    am 23. Februar 2012
    2.

    Die Geldquellen aus der Volksbestimmung zerstört doch selber das eigene Volk, da es sich nicht lösen kann von alte Ideologien. Es gibt ein Gegengewicht der Deutschen gegenüber zersetzen der menschlichen Einheit in der Vergangenheit. Genau diese Kraft besitzt Rechte zur Kapitalschaffung über nationale / internationale Gesetze. Setzen wir doch diese Kräft frei, nein die Deutsche mit den Europäern schlafen lieber seit über ein Jahrzehnt. Griechen lachen gerne über Lösungen schon seit mehreren Jahrzehnten. Jetzt ist denen das Lachen vergangen und der lachende Grieche ist nur noch ein Bild.

  3. Autor Michel H.
    am 29. Februar 2012
    3.

    Maßnahmen wie das Absenken des Mindestlohns in Griechenland sind notwendig, um das richtige Verhältnis zwischen Arbeitsleistung und Lohn wieder herzustellen. Die Griechen haben seit ihrem Euro-Eintritt durchweg zu viel verdient, jetzt muss hier eben wieder rückgeführt werden.
    Natürlich müssen aber auch die Großverdiener ihren Anteil leisten.

    Und auch wenn es manchmal anders aussieht: Es bestimmen immer noch die Griechen, wie sie die Steuerlast verteilen.

  4. Autor Norbert Stamm
    am 08. März 2012
    4.

    Wie bekannt wurde, haben eine Anzahl sehr reicher Griechen Millionen von Euro ins Ausland gebracht, um so dem Zugriff des Finanzamtes zu entgehen. Da sollten die übrigen EU-Länder solidarisch – und auch im eigenen Interesse - den griechischen Behörden unverzüglich und unbürokratisch Amtshilfe leisten und ihnen diese Konten melden sowie auch den Zugriff darauf ermöglichen. Wenn die EU sich dabei einig ist und auf die Schweiz einwirkt, könnte man sicher auch diese zur Zusammenarbeit bewegen; schließlich dürften schweizerische Banken auch von den Risiken betroffen sein.

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