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Abstimmungszeit beendet
Autor Martina Pritsch am 12. November 2015
8729 Leser · 3 Kommentare

Außenpolitik

Panzerabwehrwaffe MILAN

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

ist es richtig, dass die Bundesregierung an die kurdischen Peshmerga im Nordirak das Panzerabwehrsystem "Milan" (eine radioaktiv kontaminierende Rakete aus deutsch-französischer Produktion) liefert?

Zitat aus einer IPPNW-Pressemitteilung:
"Doch die Milanrakete hat gefährliche Langzeitfolgen für die Gesundheit der Bevölkerung. Jede Milanrakete enthält in ihrem Infrarotstrahler des Lenkflugkörpers radioaktives Material: 2,4 Gramm Thorium 232 mit einer extrem langen Halbwertszeit von 14 Milliarden Jahren. ... Beim Einschlag der Rakete wird der Infrarotstrahler zerstört und das Thorium tritt aus. ... Es wurde früher als Röntgenkontrastmittel Thorotrast angewandt, aber wegen seiner Radiotoxizität verboten. Ähnlich wie bei Munition aus abgereichertem Uran entsteht nach dem Aufprall der Rakete ein feiner, radioaktiv und toxisch wirkender Staub, der über Nahrung, Atmung und Trinkwasser in den menschlichen Körper gelangt. Die Folgen sind schwere Gesundheitsschäden wie z.B. Lungenkrebs oder Schädigung des Erbguts."
Nachzulesen auf: http://www.ippnw.de/no_cache/presse/artikel/de/milanraket...

Ist es ebenso richtig, dass es Sie sehr berührte, als Ihnen ein Vertreter der Kurden im Nordirak erzählt hat, dass das Wort „Milan“ jetzt ein Vorname für männliche Babys ist, weil sie so entzückt sind von der Wirkung dieser Waffe?
Das sollen Sie auf der CDU Zukunftskonferenz in Schkeuditz am 14.10.2015 gesagt haben...

Ist das Ihr Ernst?
Finden Sie es berührend, wenn männliche Nachkommen (die evtl. einen Erbgutschaden oder andere gesundheitliche Nachwirkungen dieser Waffen haben), dann auch noch den Namen des "Verursachers" tragen?

Ich bitte Sie um eine Stellungnahme!
Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Martina Pritsch

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor ines schreiber
    am 16. November 2015
    1.

    Martina, auch wenn es nicht schön ist......diese Waffe hat ganz viel an unmenschlichen Qualen....von den Kurden abgehalten.....sie beschützt und auch ein kleines Stück befreit....ich kann verstehen warum sie ihre Söhne so nennen.....

  2. Autor Martina Pritsch
    am 16. November 2015
    2.

    Ines, das ist etwas kurz gedacht von dir.
    Mag sein, dass diese Waffe den Kurden momentan hilft - aber unter den Langzeitfolgen werden auch sie (ihre Kinder, Enkelkinder usw.) zu leiden haben. Wahrscheinlich ist den Kurden diese Wirkung der Waffe nicht bekannt, da sie diese ansonsten nicht so positiv sehen würden.
    Ich würde mich an Frau Dr. Merkels Stelle jedenfalls sehr unwohl fühlen, wenn mir die Langzeitfolgen einer Waffe bekannt sind, ich diese trotzdem in ein Konfliktgebiet liefere und Kinder, die noch darunter zu leiden haben nach ihr benannt werden.

    "Eine Studie zum Umwelteinfluss der Militärbasis Shilo in Manitoba (Kanada), auf der mit Milan-Systemen geübt wurde, konnte einen erhöhten Gehalt von Thorium 232 im Grundwassers nachweisen und empfahl auf dem Gelände keine Milanraketen mehr zu verschießen. Auch auf dem Truppenübungsplatz Salto di Quirra in Sardinien wurde das Thorium aufgrund der jahrelangen Übungseinsätzen an der Milan-Rakete in den Knochen eines verstorbenen Hirten nachgewiesen."
    Quelle: http://www.ippnw.de/no_cache/presse/artikel/de/milanraket...

  3. Autor ines schreiber
    am 17. November 2015
    3.

    Ich habe nur Bezug auf die Namensgebung genommen....
    Ja das ist übel mit dem Gift.....

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