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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Jessica Korte am 29. April 2013
16775 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Aberkennung Bundesverdienstkreuz

Uli Honeß ist nun als Steuersünder in großem Stil bekannt geworden. Ich fändes es gut wenn Sie ihm deswegen das Bundesverdienstkreuz aberkennen würden.
Meiner Meinung nach darf eine solche Person nicht mit der höchsten Auszeichnung unseres Staates belohnt werden.

Wie sehen Sie das?

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 30. Mai 2013
Angela Merkel

Sehr geehrter Frau Korte,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Der Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Als Staatsoberhaupt verleiht der Bundespräsident den Orden für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland. Dazu zählen insbesondere Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich.

Die Bundeskanzlerin und die Bundesregierung haben keinen Einfluss darauf, wer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wird. Das "Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen" regelt, dass allein der Bundespräsident darüber entscheidet, ob jemand den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland bekommt.

Er entscheidet auch darüber, ob jemandem der verliehene Orden wieder entzogen wird.

Mehr Informationen dazu finden Sie beim Bundespräsidenten:

http://www.bundespraesident.de/DE/Amt-und-Aufgaben/Orden-...

http://www.bundespraesident.de/DE/Amt-und-Aufgaben/Orden-...

http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Downloads/DE/Pu...

Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 30. April 2013
    1.

    Uli Hoeneß ist nicht für das Hinterziehen von Steuern
    mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

    Wenn alle Kreuzträger wegen Verfehlungen in ihrem Leben
    das Bundesverdienstkreuz zurück geben müssten,
    würde doch keins mehr übrig bleiben.

    Insbesondere, wenn man die Toten nicht mal mehr
    in Ruhe läßt. Siehe: *Horst Tappert - Derrick*.

    Jeder Mensch hat einen wunden Punkt - auch
    Jessica Kortes, ich und alle anderen.

    Wer von sich behauptet: *Ich habe ein reines Gewissen*,
    der hat oft nur ein schlechtes Gedächtnis.

    Uli Hoeneß hat einen Fehler gemacht und muss dafür
    angemessen bestraft werden. Trotzdem sollte
    man ihn *am Leben lassen*.

    Das trifft auch für alle anderen Menschen zu, die
    in ihrem Leben einen Fehler gemacht haben.

  2. Autor Helmut Krüger
    am 02. Mai 2013
    2.

    Sehr geehrte Frau Kortes,

    so nachvollziehbar das Ansinnen ZUNÄCHST einmal klingt, so gibt es doch einen gravierenden Unterschied zwischen

    a) einem bekannten Steuerhinterzieher in großem Stil bei vollem Wissen ausschließlich aufgrund anderer Verdienste das Verdienstkreuz zu verleihen

    b) einem Empfänger des Verdienstkreuzes, das er seinerzeit zu Recht erhalten hat, es hinterher aufgrund anderer Verfehlungen wieder abzuerkennen.

    Es dürfte offensichtlich sein, dass für die Aberkennung wesentlich höhere Hürden bestehen als dafür, jemand gar nicht erst ein Verdienstkreuz zu verleihen, sofern denn das bevorsteht.

    Einmal hatte ich einen Kurs mit kleinen Handwerksbetrieben und als der Vortragende in einer zwischenzeitlichen Viertelstunde Steuertricks zum besten gab, bekamen die dort Sitzenden solche Ohren. In einer Pause wiederum ereiferte sich einer von denen über eine gravierende Steuerhinterziehung eines Staatssektretärs, die gerade ruchbar wurde.

    Was ist hier grundsätzlich anders, soweit denn das Zweite "nur" im größeren Stil aus dem Ersten entspringt, das Erste mit dem Fingerzeig gegenüber dem Zweiten geschieht ...

    ... und BEIDES die gleiche Wurzel hat?

    Kann denn eine Steuerverkürzung Sünde sein?

  3. Autor Manfred Kammerer
    am 21. Mai 2013
    3.

    Liebe Jessica,
    1. schau doch bitte mal, wer mit Uli im VIP-Bereich sitzt und/oder sich im Aufsichtsrat des Clubs tummelt und überlege, welchen Einfluss diese Personen haben. Dann,
    2. lies bitte die von dir gestellte Frage nochmal durch und dann überlege,
    3. ob noch jemand auf die Idee kommt, dem lieben Uli das BVK wegzunehmen.

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