Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Wolfgang Riedel am 08. Februar 2018
6303 Leser · 4 Kommentare

Außenpolitik

75. Jahrestag der Schlacht von Stalingrad

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
am 2. Februar 2018 jährte sich zum 75.Mal der Sieg der Roten Armee über die dt. Wehrmacht. Millionen Tote dieses Krieges, angefacht von den Deutschen, waren Opfer! die meisten Opfer brachten die Völker der Sowjetunion. Der Holocaustopfer wurde im Bundestag gedacht. Der Gedenkveranstaltung in Wolgograd blieben Sie u.Ihre Regierung fern. Ich frage Sie, sind die Menschen der Sowjetvölker dieses Gedenken Ihrerseits nicht würdig? Wäre hier nicht eine echte Möglichkeit zur Verbesserung der Beziehungen gegeben?
Sie senden anscheinend lieber wieder dt. Truppen an die russische Westgrenze und tragen damit zur Verfälschung der Geschichte bei! Ich frage Sie, wie wollen Sie in der nun folgenden Legistraturperiode die friedliche Entwicklung in Europa gemeinsam mit allen europäischen Ländern gewährleisten?

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Klaus Fink
    am 09. Februar 2018
    1.

    Ich denke, man muss zusätzlich auch noch andere Aspekte betrachten.

    Der von Hitler begonnene Einmarsch in Russland hat zu vielen Millionen russischen Opfern bei Soldaten und in der Zivilbevölkerung geführt.
    Da stehen wir, wie Sie zurecht feststellen, heute noch in der Verantwortung.

    Eine deutsche Teilnahme an der Gedenkveranstaltung hätte aber als politisches Signal aufgefasst werden können, dass man die expansive Politik Russlands der letzten Jahre im nachhinein legitimiert.
    Und diesen Eindruck sollte man unbedingt vermeiden !
    Russland hat die Krim völkerrechtswidrig annektiert und unterstützt unrechtmäßig die Unabhängigkeitsbewegungen in der Ostukraine.
    An diesen Tatsachen kommt man einfach bei objektive Sicht nicht vorbei.

    Man muss schon aufpassen, dass man nicht Tür und Tor für ähnlich mögliche völkerrechtswidrige Annexionen in anderen Ländern öffnet.

    Bei der derzeitigen Lage stellt militärische Abschreckung m.E. schlichtweg die einzig wirksame Option dar, um ein Gegengewicht zu möglichen weiteren "Gelüsten" Russlands (Baltikum ...) bzw. deren Hegemoniebestrebungen in Europa zu bilden.

    Parallel sollte man aber trotzdem versuchen, Russland nicht ins politische Abseits zu stellen sondern weiterhin das Gespräch suchen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf einer vernünftigen Grundlage auszuloten. Evtl. sollten dabei auch die bestehenden Sanktionen mal auf Wirksamkeit und Vernünftigkeit überprüft werden.

    Aber allemal ein schwierige Balanceakt.

  2. Autor ines schreiber
    am 09. Februar 2018
    2.

    Herr Fink ,
    Vielleicht wäre es aber auch ein positives Zeichen gewesen...
    Vielleicht wäre es ein Neustart gewesen...
    Beide Länder haben viel im Krieg gelitten... beide Länder haben Unrecht begangen... beide Länder haben Zivilisten getötet...
    Ich denke dass man das ruhig gemeinsam Gedenken kann...
    Vielleicht bringt das die Wende wenn man einfachen Schritt aufeinander zugeht....
    Und schlimmer wie jetzt kann es ja auch nicht mehr werden

  3. Autor Wolfgang Riedel
    am 13. Februar 2018
    3.

    sehr geehrteer Herr Fink, ich glaube Sie sind dert deutschen Propaganda erlegen. Wenn Sie den Hergang in der Ukraine sachlich u. cronologisch verfolgen, dann werden Sie feststellen, dass hier ein Regimechane vorgenommen wurde durch USA u. dessen hörigen Vasallen in Europa. Dazu gehört auch Deutschland. Mit dem Minsker Abkommen versuchte Deutschland u Frankreich zu retten was noch zu retten war. Mit dem Versuch der Ukraine die russische Sprache zu liquidieren verursachten Sie die Lostrennungen der seit Jahrhunderten von Russen bewohnten Gebiete. Die Krim wurde völkerrechtlich durch Wahl aller dort Lebenden Menschen, mehrheitlich Russen, Russland wieder angegliedert. Ihre Sicht ist leider der einseitig geprägten unrechtmäßigen Sicht der sogenannten westlichen Welt zugeordnet. Wollen Sie, dass die Geschichtsschreibung wie in Polen verfällscht wird? In den Hirnen ist Leider immer noch u. wieder verstärkt durch unsere Medien u. die Handlungsweisen der NATO eine Antirusslandstimmung unberechtigteer Weise erzeugt woren!

  4. Autor Klaus Fink
    am 13. Februar 2018
    4.

    Sehr geehrter Herr Riedel,

    wohl klar ist, dass mit der Resolution 68/262 der UN-Generalversammlung vom 27. März 2014, der 100 zu 11 Staaten zustimmten, die territoriale Unverletzbarkeit der Ukraine innerhalb seiner international anerkannten Grenzen unterstrichen wird und das Krim-Referendum für ungültig erklärt wurde.

    De Jure sind damit beide Interventionen unstrittige Völkerrechtsverstöße.

    Eine objektive Beurteilung ist aber fraglos schwierig.

    Die Krim wurde 1954 durch Chruschtschow aus bis heute nicht restlos geklärten Gründen an die Ukraine übergeben ("verschenkt"), obwohl dort überwiegend Russen lebten. Auch in der Ostukraine leben überwiegend Russen.

    Man könnte deshalb in beiden Fällen zurecht argumentieren, dass zusammen zu wachsen hat was zusammengehört".

    Aber auf friedlichem Wege d.h. durch Verhandlungen.
    Militärisches Vorgehen und Okkupation - Russland hat unstrittig in beiden Fällen massiv militärisch interveniert, teilweise verdeckt durch Unkenntlichmachung der Truppenzugehörigkeiten - sind aus Völkerrechtssicht eben unzulässig. Das gilt in diesem und auch in vielen ähnlichen Fällen.

  5. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.