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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Andreas J. am 19. März 2015
8364 Leser · 14 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Und wieder ein Sondergipfel wegen Griechenland

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
wie aus den Medien zu erfahren ist, findet heute am Rande
des Treffens der 28 EU-Staats- und Regierungschefs an diesem Donnerstag in kleiner Runde Sondertreffen mit Juncker, Ratspräsident Donald Tusk, dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, Frankreichs Staatspräsidenten François Hollande und Kanzlerin Angela Merkel durchführen. Darin soll es mal wieder um die sofortige finanzielle Hilfe für Griechenland gehen, ohne das dieses Land einmal konkrete Zusagen macht und diese auch einhält.
Ich kann nur hoffen, das man sich nicht wieder erweichen lässt, denn die jetztige griechische Regierung hat bisher jegliches Vertrauen der Eu verspielt. Keine neuen finanziellen Hilfen für dieses marode System. Sie Frau Bundeskanzlerin sollten ihre Zeit vielmehr im sinne des deutschen Volkes einsetzen. Die Eu und das Finanzsystem ist auf lange Sicht nicht zu halten und der enorme Euroverlust weltweit kennt ja schon heute keine Grenzen mehr.
11.07.2008 1,5947 ( höhste Stand in der Eurogeschichte)
25.10.2000 0,8269 (niedrigste Stand in der Eurogeschichte)
17.03.2015 1,0593 (Griechenland - und Eurokrise; dank Herrn Draghi mit der Eurobankpolitik).
Hier die höhsten und niedrigsten Kurse des Euro zum Dollar und der heutige Stand.
Der Euro hat weltweit rund 30% an Wert verloren und nicht nur zum Dollar.
Wie wollen sie Frau Bundeskanzlerin in diesem Fall die Interessen des deutschen Volkes vertreten und dem weiteren Euroverfall, durch die unfähige Politik der Eurobank entgegenwirken?
Bitte denken sie an ihren Wählerauftrag und ihren geschworenen Eid bei ihrer Vereidigung als Bundeskanzler.

Für eine Antwort wäre ich dankbar.

Hochachtungsvoll
Andreas Jänisch

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 17. April 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Jänisch,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Zunächst zu Ihren Anmerkungen über Griechenland: Am 20. Februar haben die 18 anderen Staaten der Eurozone mit Griechenland vereinbart, dass die letzten Zahlungen aus dem zweiten Hilfsprogramm für das Land erst ausgezahlt werden, wenn es nachprüfbare und wirksame Reformmaßnahmen zur Sanierung des Staatshaushalts vornimmt. Dies ist bisher nicht geschehen. Daher hat Griechenland bislang auch kein Geld bekommen. Das Land hat noch Zeit bis Ende April, belastbare Reformvorschläge zu machen, die dann bis Juni umgesetzt sein müssen.

Die Bundesregierung ist daran interessiert, dass Griechenland in der Eurozone bleibt und es nicht zu einem Ausscheiden („Grexit“) kommt.

Zum Euro: Sie haben in Ihrer Mail darauf hingewiesen, dass der Wert des Euro gegenüber dem Dollar seit seiner Einführung stark geschwankt hat. Darin spiegelt sich die jeweils aktuelle Lage der Volkwirtschaften wieder und ist ein normaler Vorgang. Er hat Vor- und Nachteile für die Branchen der Wirtschaft. Für die exportorientierten deutschen Unternehmen ist ein schwacher Euro günstig.

Die Einführung des Euro war und ist für Deutschland von großem Vorteil. Keine Volkswirtschaft hat so von der gemeinsamen Währung profitiert. Nicht zuletzt darauf basiert unser Wohlstand. Daher muss der Euro erhalten bleiben, und zwar in allen Ländern der Eurozone; weitere EU-Länder sollten nach Möglichkeit dazukommen. Damit dies so bleibt, haben die Euroländer seit Beginn der Krise zahlreiche Vertragsänderungen vorgenommen und neue Verträge abgeschlossen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist unabhängig von der Politik. Das war eine zentrale Forderung Deutschlands bei der Einführung des Euro. Daher nimmt die Bundesregierung auf die Politik der EZB keinen Einfluss und enthält sich jeder öffentlichen Kommentierung. Selbstverständlich gibt es zwischen der Bundesregierung und der EZB-Führung regelmäßig vertrauliche Gespräche. Denn beide sind der Stabilität der Währung und der Förderung von Wirtschaft und Beschäftigung verpflichtet.

Weitere Information:

http://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Europ...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (14)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 26. März 2015
    1.

    Thomas (1),
    ich sehe das genauso.
    .
    Allerdings sehe ich das etwas weiter. Der Zusammenbruch der EU
    bzw. ein Zusammenbruch des Euros, wird wohl ein Zusammen-
    bruch des kapitalistischen Systems in Deutschland und
    Europa nachsich ziehen.
    .
    Dass dieser Zusammenbruch verhindert werden soll,
    werden viele sicher nachvollziehen können.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 26. März 2015
    2.

    Andreas,
    am Ende wird es nicht ums Geld gehen
    sondern um *Sein oder Nichtsein -
    das ist hier die Frage?*

  3. Autor Erhard Jakob
    am 27. März 2015
    3.

    Die Sondergipfel und die weiteren Milliarden
    nach Griechenland wird das Problem
    nicht lösen.
    .
    Auch die Geldschwämme von 1,5 Billionen
    kann die EU bzw. den Euro retten.
    .
    Wenn wir die Zukunft retten wollen, dann
    müssen wir den kranken Baum sterben
    lassen und einen Neuen pflanzen.
    .
    Anders wird das wohl
    nicht gehen.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 02. April 2015
    4.

    Winston Cherchill:
    *Von den schlechten Gesellschaftsformen
    ist die Demokratie immer noch die beste.*
    .
    Es ist an der Zeit eine gute Gesellschaftsform
    zu suchen und vorallem zufinden.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 02. April 2015
    5.

    In der DDR herrschte die *Diktatur des Proletariats.*
    In der BRD herrscht die *Diktatur der Bourgeosie.*
    .
    Das sind zwei schlechte
    Gesellschaftformen.
    .
    Zu diesen ist die Demokratie
    immer noch die bessere
    Gesellschaftsform.
    .
    Doch diese ist nur eine Gesellschaftsform
    von den schlechten. Wir brauchen
    eine Gute!

  6. Autor Andreas J.
    am 05. April 2015
    6.

    Hallo Erhard,
    ich stimme ihnen vollkommen zu im Bezug was Churchill zu den Gesellschaftsformen gesagt hat.
    Die Frage die sich nun aber stellt ist, welche Gesellschaftsform wäre denn nun akzeptabel für die breite Masse der arbeitenden Bevölkerung.
    Daran haben sich bisher die Gelehrten vergeblich den Kopf zerbrochen, da sowohl der Sozialismus als auch der Kapitalismus nicht für die breite Masse bestimmt ist, wie die Geschichte und Gegenwart gezeigt hat.Wahre Demokratie gibt es in keiner dieser Gesellschaftsformen, denn Demokratie ist abgeleitet von dem griechischen Wort Demos und bedeutet Volksherrschaft und diese hat es bisher nirgends wirklich gegeben.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 06. April 2015
    7.

    Berthold Brecht:
    *Dem Kapitalismus liegt der Krieg inne,
    wie der Regen der Wolke.*
    .
    Der Kapitalismus basiert auf Wachstum
    genauso wie die Lawine bzw. das
    Schneeball-System.*
    .
    Im vorigen Jahrenhundert ist schon einmal
    eine riesiege Lawine runter gekommen,
    bzw. ein Schneeball-System
    geplatzt.
    .
    Die geplante Geldschwemme
    von 1,5 Billionen Euro wird
    das Problem nicht lösen.
    Sondern nur auf später
    verschieben.

  8. Autor Erhard Jakob
    am 07. April 2015
    8.

    Wenn können noch so viele Sondergipfel
    einberufen. Eines können wir aber nicht.
    Wir können kein totgeborenes Kind
    zum Leben erwecken.
    .

  9. Autor Erhard Jakob
    am 07. April 2015
    9.

    Andreas,
    genauso, wie Sie es sehen, sehe ich es auch!.
    .
    Demokratie ist von den schlechten Gesellschaftsformen,
    (Skalvenhaltergesellschaft, Feudalismus, Kapitalismus,
    Sozialismus) immer noch die beste.
    .
    Es ist an der Zeit eine gute Gesellschaftsform
    zu suchen und vorallem zu finden.

  10. Autor Erhard Jakob
    am 07. April 2015
    10.

    *Durch Gerechtigkeit muss das Land bestehen,
    durch Unrecht wird es ganz vergehen.*
    .
    Demokratie (Volksherrschaft) hat viel mit
    >Viele Köche verderben den Brei<
    zu tun.
    .
    Ein gerechter Diktator bzw. Monarch,
    ist sicher besser als ein ungerechter
    Kanzler oder Präsident.

  11. Autor Erhard Jakob
    am 08. April 2015
    11.

    Am Ende des Sozialismus hat ein >Sondergipfel< den
    anderen gejagt. Zum Schluß hat alles nichts genützt.
    .
    Auch der >Hitler-Stalin-Pakt< hat nicht
    das gebracht, was er versprochen hat.
    .
    Allerdings hat der >Dummkopf< Stalin geglaubt, dass sich
    der >geisteskranke< Hitler an diesen Vertrag hält.
    .
    Apropos
    >Dummkopf<, >Geisteskranker< und >Verrückter<.
    .
    Nicht nur Piloten sondern auch hochrangige Politiker,
    sollten sich regelmäßig von Fachleuten unter-
    suchen lassen müssen.
    .
    Das sollte auch für Oberbürgermeister, Parteivorsitzende,
    Kanzler und Bundespräsidenten gelten.
    .
    Diese Leute können nicht nur ein Flugzeug sondern
    ein ganzes Volk in die Katastrophe stürzen.

  12. Autor Erhard Jakob
    am 10. April 2015
    12.

    Mit Sondergipfeln wegen Griechenland oder Sonderkredite
    für Griechenland, wird man >etwas< nicht mehr retten
    können, was nicht mehr zu retten ist.
    .
    Nicht Griechenland ist schuld, dass dieses *ETWAS*
    (hier: >Schneeball<)System) geplatzt ist. Sondern
    wir alle sind schuld! Weil wir nicht früher erkannt
    haben, dass dieses System auf dem Prinzip
    des >Schneeballsystems< basiert.

  13. Autor Erhard Jakob
    am 12. April 2015
    13.

    Ein alter kranker Baum will sterben.
    Wir sollten die Gerüste abbauen,
    welche ihn noch senkrecht
    halten.

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