Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Astrid B. am 22. November 2007
26351 Leser · 30 Kommentare

Arbeitsmarkt

Psychotherapeutengesetz von 1999

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

ich möchte Sie heute auf die Misstände aufmerksam machen, die für Diplom-Psychologen durch das Psychotherapeutengesetz von 1999 entstanden sind. Das Gesetz sollte meines Wissens nach durch die Festlegung einer zusätzlichen Ausbildung zum Psychotherapeuten von 3-5 Jahren nach Abschluss des Studiums der Diplom-Psychologie sowohl die Qualität von Psychotherapie sichern, wie auch den Zugang von Psychotherapeuten regeln. Leider ist der Sinn dieses Gesetzes in seiner Ausführung durch die Ausbildungsinstitute und Kliniken pervertiert. Die vorgeschriebenen 1800 Stunden praktischer Tätigkeit dürfen erst nach Unterschrift eines Ausbildungsvertrages, und meist nur an mit dem Ausbildungsinstitut kooperierenden Kliniken abgeleistet werden, so dass vorherige Tätigkeiten als Diplompsychologe in der Klinik nicht angerechnet werden können. Die Kliniken nutzen jetzt allerdings die Zwangslage der Psychologen in Ausbildung aus und behandeln diplomierte Psychologen, auch wenn sie schon jahrelange Erfahrung im klinischen Bereich haben, wie Praktikanten - mit dementsprechender Bezahlung, nämlich in den meisten Fällen gar keine. Gleichzeitig sollen die Psychologen in Ausbildung aber die etwa 20.000 Euro teure Ausbildung finanzieren. Während in Hessen 100 Psychotherapeuten aus dem Beruf ausscheiden, fangen im Moment nur 5 eine Ausbildung zum Psychotherapeuten an. Die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ gut ausgebildeten Psychotherapeuten ist demnach extrem gefährdet, zumal Krankheiten wie Depressionen bereits jetzt auf Platz 4 der Gesundheitsbelastungen rangieren und den Bund jährlich durch unsachgemäße Behandlung mehrere Milliarden kosten. Ärzte können die gleiche Qualifikation zum Psychotherapeuten mit einer Weiterbildung von 300 Stunden erreichen, statt, wie Psychologen, mit 3000-4200, auch wenn sie keinen Facharzt im psychiatrischen Bereich gemacht haben und damit keine bessere Qualifikation für die therapeutische Tätigkeit mitbringen. Dies sehe ich als Widerspruch zur Sicherung der Qualität von Psychotherapie und als zusätzliche erhebliche Verschlechterung der Arbeitsmarktlage für Psychologen Was sind die Gründe für diese Ungleichbehandlung von Ärzten und Psychologen? Gedenken Sie, eine Änderung des Psychotherapeutengesetzes hinsichtlich der Vergütung von Psychologen in Ausbildung anzuregen? Wenn nicht, warum nicht?
Mit einem freundlichen Gruß
Astrid Buba

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 04. Dezember 2007
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Buba,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die im Psychotherapeutengesetz festgelegte Ausbildung ermöglicht es, den Psychotherapeuten eigene heilkundliche Kompetenzen zu übertragen. Soweit es um die Diagnose psychischer Störungen mit Krankheitswert und deren Behandlung geht, sind Psychotherapeuten daher seit dem Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes den Ärzten gleichgestellt.

Die Ausbildung ist postgradual gestaltet. Das heißt, sie schließt an ein abgeschlossenes Studium der Psychologie, bei der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie alternativ der Pädagogik/Sozialpädagogik an. Erst während dieser Zeit werden die Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die die Ausbildung zum Heilberuf ausmachen. Die praktische Tätigkeit ist an Einrichtungen zu absolvieren, die mit staatlich anerkannten Ausbildungsstätten kooperieren. Damit soll eine einheitliche integrierte Ausbildung gewährleistet werden.

Viele Gesetze, die Ausbildungen zu Heilberufen regeln, sehen keine Ausbildungsvergütung vor. Es handelt sich in erster Linie um verschulte Ausbildungen, bei denen der Unterrichtsanteil gegenüber der praktischen Ausbildung überwiegt. Dies ist auch bei der Psychotherapeutenausbildung der Fall. Eine Ausbildungsvergütung wird nur in den Fällen gezahlt, in denen eine Arbeitsleistung (im Sinne des dualen Systems der Berufsausbildung) erbracht wird, die die Vergütung rechtfertigt.

Die ärztliche Weiterbildung im Bereich der Psychotherapie ist nicht mit der zum Psychotherapeuten vergleichbar: Ein Assistenzarzt hat bereits seine ärztliche Ausbildung, also ein sechsjähriges Medizinstudium, abgeschlossen. Er ist aufgrund der ärztlichen Approbation zur Ausübung des Arztberufs berechtigt. Der Erwerb eines Facharzttitels setzt darüber hinaus eine mindestens fünfjährige Weiterbildung voraus. Dabei umfasst die Weiterbildung zum Facharzt in diesem Bereich neben der Psychotherapie auch die Psychiatrie.

Das Bundesgesundheitsministerium wird routinegemäß ein Forschungsgutachten zur Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Auftrag geben. Damit wird die derzeitige Ausbildung evaluiert, und gegebenenfalls werden Vorschläge für eine erforderliche Novellierung erarbeitet.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (30)Schließen

  1. Autor Jens G.
    am 24. November 2007
    1.

    Wie ist es möglich, dass ein unstrittig spezielles "Spartenthema" wie oben benanntes Gesetz, innerhalb von 2 Tagen den ersten Rang aller Fragestellungen einnehmen kann und gleichzeitig ein uns alle betreffendes Thema wie die maßlose Diätenerhöhung der Bundesagsabgeordneten, über nacht 200 Gegenstimmen aufweist?

    Lasst uns fair für unsere Sachen eintreten!
    LG.JG

  2. Autor Astrid Scholz
    am 24. November 2007
    2.

    Hallo Herr Gustrau
    Ich möchte Ihre Anmerkung bestätigen. Ihre beiden Beiträge erhielten zeitgleich 150 bzw. 200 Minusstimmen, während besagter Beitrag "wie über Nacht" 300 Plusstimmen erhielt.
    Ich möchte Ihnen versichern, derlei Zauberei gehört nicht zum Lehrstoff des Studiums der Diplom-Psychologie.
    Astrid Sch.

  3. Autor Robert Kroiß
    Kommentar zu Kommentar 1 am 24. November 2007
    3.

    Auch ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass meine Hoffnung, hier eine objektive und faire Plattform zu finden enttäuscht wird.
    Es scheint auch hier der Fall einer "Zensur" - in welcher Art und Weise auch immer - vorzuliegen.
    So werden und wurden Beiträge des Herrn Flegelskamp - wie seiner eigenen Homepage zu entnehmen - bis nicht, oder gar nicht veröffentlicht.
    Schade, denn an sich schien dieses Portal eine sehr gute Sache zu sein, was sich auch in der Ressonanz widerspiegelt.
    MfG
    Robert Kroiß

  4. Autor Lutz Gerhart
    Kommentar zu Kommentar 2 am 24. November 2007
    4.

    Da haben wohl die Beiträge des Herrn Gustrau dem Rankingwunsch einer Frau Buba im Weg gestanden.
    KEINER aller Beiträge hier, hat je 300 Plus-Stimmen in 24 Stnden erhalten, wie der von Frau B.!
    Noch nie hat ein bestehender, stetig an Stimmen gewachsener Beitrag so plötzlich 200 Minus- Stimmen kassiert.
    Es gibt auch aktuell KEINEN anderen Beitrag von irgend Jemandem, der einen annähernd ähnlichen Zuspruch erfuhr bzw. ein ähnlich radikalen Abwahl erlebte.
    Schau ich mir die erhaltenen Stimmen der verschiedenen Beiträge an, sehe ich deutlich - hier wurde in bekannter Manier jemandem der Kopf abgeschlagen, um selbst größer zu erscheinen.
    Schlimm ist das!!!
    Gruß Lutz Gerhart

  5. Autor a b
    am 24. November 2007
    5.

    Vielleicht sollten wir alle einfach abhauen zu "Die Gesellschafter". Frau Merkel bekommt doch diese Beiträge eh NIEMALS zu Gesicht. Die ist doch eh nur unterwegs... in aller Herren Länder.

  6. Autor A B
    am 24. November 2007
    6.

    Liebe Kommentatoren,
    Ich weiß nicht, ob das Zufall oder Sabotage war - auf jeden Fall möchte ich mich von dieser Aktion deutlich distanzieren. Aber vielleicht mag es Ihnen die Verzweiflung verdeutlichen, in der sich einige unserer Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu befinden scheinen, dass sogar zu solchen Mitteln gegriffen wird, um sich Gehör zu verschaffen. Wissen Sie, Psychotherapeuten in Ausbildung haben keine Lobby, und auch keine Möglichkeit um sich Gehör zu verschaffen (wie mal eben den ganzen Schienenverkehr lahmzulegen) – eben bis auf Foren wie dieses.

    Ich weiß nicht, ob Ihnen Existenzängste aus persönlicher Erfahrung bekannt sind. In solchen Situationen werden Verhaltensmuster aktiviert, die man sich ansonsten vielleicht nicht unbedingt vorstellen kann. Stellen Sie sich jemanden vor, der bereits Bafög-Schulden aufgebaut hat (~10 000 EUR), jetzt weitere 15 – 20.000 EUR für eine Ausbildung aufbringen muss und zudem umsonst unter häufig untragbaren Bedingungen arbeitet. Jemanden, der, umsonst arbeitend, von (ärztlichen) Kollegen geringgeschätzt wird. Eine Berufsvertretung, die sich – anstatt zu einer Verbesserung der Bedingungen beizutragen – dafür stark macht, dass bezahlte Stellen in Zukunft gar nicht mehr für die Ausbildung angerechnet werden dürfen. Glauben Sie mir, auch wenn Sie dieses Thema als „Spartenthema“ bezeichnen – die Auswirkungen für Betroffene sind wohl um einiges schwerwiegender als ein „alle betreffendes Thema“ wie die Erhöhung der Diäten. Spätestens in dem Moment, in dem Sie auf der Warteliste für eine psychotherapeutische Behandlung stehen, in dem Sie sich durch falsche oder inkompetente Beratung jahrelang einer nicht wirksamen Behandlung unterziehen, in dem ein weiteres Mal etwas wie ein Amoklauf geschieht und alle nach qualifizierten Schulpsychologen schreien – da wird es ganz schnell ein Thema, das alle interessiert. Manchmal denke ich, man muss verrückt sein, um sich diesen Bedingungen auszusetzen. Verrückt idealistisch. Schade, dass dieser Idealismus in Deutschland nach wie vor so schamlos ausgenutzt wird.

  7. Autor Jens G.
    Kommentar zu Kommentar 6 am 25. November 2007
    7.

    Liebe Astrid
    „Ich weiß nicht, ob das Zufall oder Sabotage war - auf jeden Fall möchte ich mich von dieser Aktion deutlich distanzieren.“
    - Wir haben Ihre Unschuldsbekundung zur Kenntnis genommen.
    „Aber vielleicht mag es Ihnen die Verzweiflung verdeutlichen, in der sich einige unserer Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu befinden scheinen…“
    - Die scheint nicht nur so, es ist so und braucht keine gesonderte Verdeutlichung oder einen Hinweis darauf.
    „Wissen Sie, Psychotherapeuten in Ausbildung haben keine Lobby…“
    - Gleiches sehen Sie bitte bei den Anderen hier ebenso als gegeben an.
    „Ich weiß nicht, ob Ihnen Existenzängste aus persönlicher Erfahrung bekannt sind.“
    Und hiermit haben Sie sich disqualifiziert.
    „In solchen Situationen werden Verhaltensmuster aktiviert, die man sich ansonsten vielleicht nicht unbedingt vorstellen kann.“
    Kein Grund rechtfertigt ein derart linkes, rücksichtloses, selbstbesessenes, egozentrisches Verhalten.
    „Stellen Sie sich jemanden vor, der bereits Bafög-Schulden aufgebaut hat (~10 000 EUR), jetzt weitere 15 – 20.000 EUR für eine Ausbildung aufbringen muss ….“
    Stellen Sie sich bitte jemanden vor, der vor 15 Jahren an Multiple Sklerose erkrankte, darauf hin alles verlor. ALLES bis auf das Leben an sich. Arbeit, Freunde, Hobbys, Hoffnung. Und die liebe Frau meinte „das Dumme an deiner Krankheit ist, dass du so alt damit werden kannst“ und weg war auch sie.
    Können Sie sich ein Leben von einer EU-Rente unterhalb von H4 vorstellen – OHNE jede Aussicht auf eine lebendige, würdige Zukunft? KÖNNEN SIE SICH DAS VORSTELLEN??? Sie sind jung, gesund, gescheit – Ihnen bieten sich Möglichkeiten OHNE andere um Ihre zu betrügen. Können sie abends mit der Angst vor Morgen einschlafen, weil sie nie wissen, was am nächsten Tag noch geht oder auch nicht. KÖNNEN SIE SICH DIESES LEBEN VORSTELLEN, DIESE UNGEWISSHEIT?
    Regel Nr. 2: Stellen Sie ihr eigenes Schicksal, Ihr Leid, Ihre Not nie über das des Anderen.
    LG.JG

  8. Autor Dipl.-Psych. PiA
    am 25. November 2007
    8.

    Mir scheint, dass hier ungerechtfertigter Weise von "Sabotage" gesprochen wird. Der Link zum Beitrag "Psychotherapeutengesetz von 1999" wurde sehr schnell nach seinem Erscheinen über zahlreiche Mailinglisten verbreitet mit der Bitte um Abstimmung - darunter auch die Mailinglisten der unabhängigen Netzwerke von PsychotherapeutInnen in Ausbildung (PiA) - und Mail-Verteiler von PsychologiestudentInnen. So wurden innerhalb kürzester Zeit hunderte von Personen auf diesen sie persönlich unmittelbar betreffenden Beitrag aufmerksam gemacht - verwundert es da wirklich, wenn ein Großteil von ihnen im eigenen Interesse schnellstmöglich an der Abstimmung teilnimmt?

    Freundliche Grüße von einer PiA, die auch für den Beitrag gestimmt hat

  9. Autor Lutz Gerhart
    Kommentar zu Kommentar 8 am 25. November 2007
    9.

    Freundliche Grüße an eine PiA, die scheinbar der Hilfe eines erfahrenen Kollegen bedarf.
    1 - "Verwunderlich" sind weniger die schnellen 300 Plus-Stimmen.
    Die sind nur nicht fair gegenüber denen, die auf keine Mailingliste zurück greifen können und dnicht minder unter Ihrer Problemlast leiden.
    Schauen Sie doch mal nach rechts. Da stehts. „Die Abstimmung funktioniert wie das Spiel "Tau-Ziehen".
    Damit ist weniger das Spiel - Individualist gegen ein Bundesheer PiA´s gemeint.
    Eckelhaft, widerlich und eines werdenden Psych. unwürdig, sind die 200 Minus-Stimmen / http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/14420, mit denen Ellenbogentypisch „aus dem Weg“ geräumt wurde.
    2 - AB schrieb: "Wissen Sie, Psychotherapeuten in Ausbildung haben keine Lobby, und auch keine Möglichkeit um sich Gehör zu verschaffen ...".
    Wie nennen Sie das sonst, was hier passierte? Kinderfasching?
    3 - Es ist Rücksichtslos denen gegenüber, die nicht die Möglichkeit einer Mailingliste haben?
    Es ist beschämend für Ihren zukünftigen Berufsstand und vieles mehr.
    Was hier gelaufen ist, ist die denkbar schlechteste Qualifikation für eine therapeutische Tätigkeit.
    Mir scheint, Sie haben die falsche Berufswahl getroffen! Sie haben [da Sie das beschriebene nicht selbst bemerken] nicht die Voraussetzung für eine solche sensitive Berufslaufbahn.
    Gehen Sie an eine Maschine unter Tage, da wird der Gestank dieser verlogenen Egozentrik von anderem überdeckt.

  10. Autor A. S.
    am 25. November 2007
    10.

    Sehr geehrter Herr Gustrau,
    ich teile Ihre Meinung, dass Fairness höchste Priorität hat - finde es aber absolut unfair, respektlos und abwertend, wie Sie hier Ihre Meinung vertreten. "Linkes, rücksichtsloses, selbstbessesenes Verhalten" - wie kommen Sie zu solcher Diffamierung? Was gibt Ihnen das Recht, ohne Belege so über andere zu urteilen? Wie kommen Sie dazu, uns Sabotage zu unterstellen? Dieses Portal sieht es vor, Gegenstimmen zu vergeben - Ist es dann tatsächlich so verwerflich, wenn man diese Option nutzt? Im Übrigen habe ich von dieser Möglichkeit noch keinen Gebrauch gemacht, da ich andere Themen/Beiträge auch für wichtig halte und NICHT torpedieren möchte. Ob "Spartenthema" oder nicht, wir haben das gleiche Recht wie Sie, unsere Anliegen zu äußern und dafür zu stimmen. Es ist an der Zeit, dass wir endlich Beachtung finden, denn die Situation, in der wir uns befinden, ist nicht länger tragbar. An Ihren Beiträgen sehe ich, dass Sie wenig Verständnis dafür haben, was sicherlich daran liegt, dass Sie einfach nicht nachempfinden können, was dies für den Einzelnen bedeutet. Ein weiterer Grund, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Ja, die Auswirkungen für Betroffene sind um einiges schwerwiegender als ein „alle betreffendes Thema“ wie die Erhöhung der Diäten. Und wenn sich nichts ändert, ist die zukünftige psychotherapeutische Versorgungslage in Deutschland sehr gefährdet.
    Liebe Grüße,
    Alexandra

  11. Autor Jens G.
    Kommentar zu Kommentar 10 am 25. November 2007
    11.

    Liebe Alexandra,
    ich finde es nun mal respektlos, hier mit der Masse einer Mailingliste zu arbeiten.
    Ich denke Sie haben keine Lobby.
    Der Beitrag: "Wie loyal kann ein Politiker sein", wurde von einem solchen verfaßt. Und...? hat dieser sich einer sicherlich gegeben Liste bedient? Nein! - RESPEKT.
    "Was gibt Ihnen das Recht, ohne Belege..." Das absolute Zeitgleich Ihrer ersten 200 + Stimmen und meiner 200 - Stimmen. Das war dumm und unfair und all das andere bereits gesagte.
    "...wir haben das gleiche Recht wie Sie, unsere Anliegen zu äußern und dafür zu stimmen."
    Noch mal!
    Es geht weniger um das wofür Sie gestimmt haben, denn mehr um die in gleicher Sekunde, in gleicher Anzahl vergeben Gegenstimmen an den Beitrag der dort stand, wo Sie Ihren haben wollten.
    "An Ihren Beiträgen sehe ich, dass Sie wenig Verständnis dafür haben, was sicherlich daran liegt, dass Sie einfach nicht nachempfinden können, was dies für den Einzelnen bedeutet".
    Oh je.
    Viel Spaß in Ihrer Welt.

  12. Autor Bernd Werner
    am 25. November 2007
    12.

    Sehr geehrte PiA A.B.
    Ich urteile nicht über Ihre Wahl der Mittel, mit denen Sie Ihr Ziel zu erreichen versuchen.
    Das machen Sie mit sich aus, werden erkennen oder nicht.
    Ich befürchte Letzteres!
    Erkannten Sie doch die Metaphern nicht, derer sich hier bedient wird.
    Glauben Sie wirklich, es geht J.G. um ein paar Euro mehr oder weniger die sich seitens der Mandatsträger genommen werden?
    Es geht um Verhältnismäßigkeit [das Verhältnis, das Maß], es geht um Wertigkeit [die vor Wahlen beschworene, die nach Wahlen gelebte (Oder glauben Sie der Zeitpunkt genau zwischen den Wahlen, weit weg genug von der Letzten und der Nächsten, ist ein Zufall?)], es geht um Glaubwürdigkeit, um Vorbildfunktion, um die Tugenden von Verantwortungsträgern.
    Es geht um Einstehen und Erfüllen der gesagten Worte, um Verantwortung … nicht nur `sagen´ sondern auch `tragen´, um Relationen und Wahrhaftigkeit und vieles mehr.
    Am wenigsten geht es wohl um den einzelnen Euro.
    Nichts davon haben Sie bemerkt, wie mir scheint.
    Seien Sie so freundlich, gehen Sie in die Kiesstr. 38, hier in Frankfurt.
    Da finden Sie die Fachbuchhandlung Psychologie. Man wird Ihnen weiter helfen können.
    MfG.
    B.W.
    Cortex

  13. Autor Katja Meinhart
    Kommentar zu Kommentar 8 am 25. November 2007
    13.

    Lieber Herr Gustrau, Lieber Herr Gerhart und liebe andere Kommentatoren,

    ich stimme Ihnen völlig zu, dass Negativstimmen, die nur vergeben werden, um einen anderen Beitrag zu "pushen", schlichtweg unfair sind.

    Was ich hingegen nicht verstehe, ist Ihre Empörung über "Wahlwerbung" auf Mailinglisten, bei der Betroffene darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie für Ihr Anliegen eintreten können. Auf allen Ebenen der Demokratie wird Wahlwerbung betrieben, sei es vor einer Bundestagswahl oder bei einem Bürgerbegehren. Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass sie für Ihre Anliegen eintreten können, FÖRDERT meiner Meinung nach das Interesse an der Demokratie, z.B. auch an dieser Plattform. Und man sollte den "Werbeempfängern" durchaus zutrauen, selbst einschätzen zu können, ob sie Ihre Stimme für ein Anliegen geben möchten. Das schöne an dieser Plattform ist doch, dass sowohl sehr allgemeine Themen, als auch speziellere Themen (wie z.B. die Nordumgehung Bad Oeynhausen) Gehör finden (können).

    Sätze wie Ihren Abschlusssatz, Herr Gerhart ("Gehen Sie an eine Maschine unter Tage, da wird der Gestank dieser verlogenen Egozentrik von anderem überdeckt."), finde ich allerdings genauso fehl am Platze wie gezielte Gegenstimmen. Alle reden hier von Respekt - und wo bleibt der in der Diskussion?

    Mit freundlichen Grüßen
    K. Meinhart

  14. Autor Jens G.
    Kommentar zu Kommentar 8 am 25. November 2007
    14.

    Hallo Frau Meinhart
    Selbstverständlich sind Äußerungen wie die des Herrn Gerhart zu verneinen.
    Zu Ihrem Gedankengang "Wahlwerbung" sei nochmals darauf hingewiesen, daß es wohl recht unwahrscheinlich ist, daß Frau Merkel mit dieser Plattform eine solche eröffnen wollte.
    Wenn hier nicht mehr stellvertretend sondern wahrhaftig ganze Studiengänge, Berufsverbände, Parteien, Gewerkschaften etc.pp. ihre Anliegen posten, war es das mit dem gewollten Kontakt zu Jedermann und denen die sonst niemand hört.

    Vielleicht ist es dumm von mir zu glauben, "Studenten" sind, wie zu meiner Zeit so auch heute noch, zu eigensinnig und zu kreativ, als daß sie vor gepflasterte Wege gehen um Ihre Interessen zu wahren. Vielleicht ist das meine eigentliche Enttäuschung.

    Ich werde meinen Account nach dieser Erfahrung schließen lassen und mich nicht darauf einrichten hier zukünftig ganze Bussladungen von Interessengruppen feststellen zu müssen.

    Wünsche ein achtsames Leben ...

  15. Autor Katja Meinhart
    Kommentar zu Kommentar 8 am 25. November 2007
    15.

    Hallo Herr Gustrau,

    ich persönlich finde Ihre Reaktion, Ihren Account wegen dieses "Vorfalls" hier schließen zu wollen, schade - ich finde nämlich auch Ihre Fragen an Frau Merkel interessant. Wie ja auch scheinbar viele andere Menschen, denn aktuell wurde eine Ihrer Fragen wurde auch zur Beantwortung weitergeleitet.

    Auch Ihre Antwort auf meinen Einwand bzgl. der "Wahlwerbung" finde ich spannend. Ich gebe Ihnen Recht, dass diese Plattform Gefahr läuft, keine Plattform mehr für jedermann, zu sein, wenn sie von Parteien, Berufsverbänden etc. instrumentalisiert wird. Und das wäre sehr schade. Allerdings finde ich es schwierig, da eine Grenze zu ziehen. Es gab hier schon einige Beiträge, in denen anhand persönlicher Schicksale auf allgemeine Missstände hingewiesen wurde (Pflegesituation / Hartz IV etc.), die sicher noch viele Andere betreffen. Sollen nur die Menschen abstimmen, die zufällig von dieser Plattform erfahren haben und hier regelmäßig das Geschehen verfolgen? Oder nur die anderen Betroffenen, denen man persönlich von dem eigenen Anliegen hier erzählen kann? Und ist es nicht ganz schön, wenn Menschen, die wegen einer sie selbst betreffenden Problematik hier gelandet sind, sich dann auch für andere Themenvorschläge interessieren?

    Bezüglich der Kreativität der Studenten: Ich freue mich auch, wenn Menschen neue, kreative Wege gehen, aber manchmal kann es auch einfach dumm sein, offen stehende Wege nicht zu nutzen.

    Auf jeden Fall würde ich mich wirklich freuen, wenn Sie hier weiterhin aktiv wären. Auch wenn wir diesen speziellen Fall etwas anders sehen, scheint es mir so, als erhoffen wir uns eigentlich das Gleiche von der Plattform. Vielleicht wird es ja auch gar nicht so schlimm mit den Verbänden etc. Bis jetzt scheint es sich doch ganz gut von alleine zu regeln: Mal werden ganz persönliche Fragen weitergeleitet, mal sehr allgemeine, mal "Spartenthemen". Den Account kann man im Zweifelsfall immer noch löschen.

    Viele Grüße nochmal!

  16. Autor Nina Barthel
    Kommentar zu Kommentar 12 am 25. November 2007
    16.

    Sehr geehrte Mit-Nutzer dieser Möglichkeit Demokratie auszuüben,

    ich möchte mich nicht weiter zu den Argumenten äußern, ich denke, das wurde ausreichend getan. Ich möchte jedoch alle Beteiligten bitten sich an ihre Kinderstube zu erinnern und respektvoll miteinander umzugehen!! Persönliche Beleidigungen und das Abwägen im Sinne von "welches Unglück wiegt schwerer" finde ich nicht zielführend und unnötig. In diesem Sinne
    einen schönen Abend noch,
    Dipl. Psych. Nina S. Barthel

  17. Autor Nina Barthel
    am 25. November 2007
    17.

    Sehr geehrte Mit-Nutzer dieser Möglichkeit Demokratie auszuüben,
    ich möchte mich nicht weiter zu den Argumenten äußern, ich denke, das wurde ausreichend getan. Ich möchte jedoch alle Beteiligten bitten sich an ihre Kinderstube zu erinnern und respektvoll miteinander umzugehen!! Persönliche Beleidigungen und das Abwägen im Sinne von "welches Unglück wiegt schwerer" finde ich nicht zielführend und unnötig. In diesem Sinne
    einen schönen Abend noch,
    Dipl. Psych. Nina S. Barthel

  18. Autor Jens G.
    am 26. November 2007
    18.

    Werte Frau N.Bartel
    Da bezeichnender Weiße PiA Alexandra B. mit den Worten „Glauben Sie mir, auch wenn Sie dieses Thema als „Spartenthema“ bezeichnen – die Auswirkungen für Betroffene sind wohl um einiges schwerwiegender als ein „alle betreffendes Thema“ wie die Erhöhung der Diäten.“ ein solches Gegenüberstellen eröffnete, uns allen das Prinzip von Aktion und Reaktion bekannt ist, denke ich richtet sich Ihre Anmerkung in die PiA- Reihen.
    Darf daran erinnert sein, dass bei der hier versammelten Menschenschaft und deren Streben mittels Nutzung einer demokratischen Möglichkeit ein Ziel zu erreichen, es sich um vielfach grundsätzlich verschiedenartige Ziele handelt.
    Es also über den Aspekt des zielführenden Nutzung von Möglichkeiten mehr Streitgrundlage als Beschwichtigung oder Verstehen geben würde.
    Ihr Textkommentar, Frau Dipl. Psych. Nina S. Barthel, wenig verständigenden und hilfreichen Inhalt hat.

    Doch bedanke ich mich grundsätzlich für Ihr Eintreten.

    LG.JG

  19. Autor Bernd Werner
    am 26. November 2007
    19.

    Frau Barthel & PiA´s
    Ich habe eine Frage und finde hier die Möglichkeit, diese zielgerichtet zu stellen.
    Beim Lesen der anderen Fragen, finde ich die eine und andere, die ebenfalls für mich von Bedeutung ist und bewerte sie entsprechend.
    Wenn das alle hier machen, stehen am Ende einer Zeitperiode die Fragen ganz oben, die den Großteil der hier eingetragenen Engagierten betreffen.

    Eine allein erziehende Mutter ärgert sich darüber, dass sie für ihr Kind und sich selbst immer weniger zur Verfügung hat, eine Rentnerin nach all dem was sie dem Land gab eine Rentenerhöhung von 0,5 % erhält und einem Lockführer die Politik rät, er solle sich mit 4,5% zufrieden geben – während dessen sich die Politik selbst ihre Bezüge um 10% erhöht.
    Verstehen Sie das Prinzip der „Allgemeingültigkeit“, der „Mehrheitsentscheidung“?
    Verstehen Sie, weshalb das Verhalten der PiA`s, der Einsatz von Rundmails Unfair war?
    Es geht um die Einhaltung des Gleichgewichts.
    Stellen Sie sich vor, ein Milchbauer schreibt morgen hier seine Frage und er schickt darüber eine Rundmails an die anderen Milchbauern.
    Dieses Mal hätten wir 1000 Ja-Stimmen an einem Tag.
    [Und „der kleine Mann“ wieder keine Chance auf eine mehr oder weniger befriedigende Antwort.]

    Davon erfahren die Steinkohlekumpels deren Jobs abgebaut werden sollen.
    Dank der demokratischen Möglichkeit einer Rundmail haben wir nach Fragestellung eines Kumpels am nächsten Morgen 3000 Ja-Stimmen.

    Wir würden erleben, was in der Psychologie des Handels zu erleben ist. Am Ende steht "ein" riesiger Markt im Ort der alles anbietet UND den Preis diktieren kann, da er mit seiner Masse die Gegenwehr, die Alternativen abgewürgt hat.
    Ein „Metamarkt“ ohne jegliches balancierende Gegengewicht.

    Diese Anmerkung zum Ursprung des eigentlichen Problems.
    Es ging um die unfaire Stimmenvergabe, um den unfairen Einsatz von Machtmitteln zur undemokratischen Verfolgung eigener Ziele.
    MfG.
    cortex

  20. Autor A B
    am 26. November 2007
    20.

    Oh schreck! Herr Gustrau und andere, Ihre öffentliche Denunzierung hat diesen hochprioritären Beitrag übernacht viele Stimmen gekostet. Lasst uns fair für unsere Sache eintreten! Vielleicht wurden Ihre Themen ja auch einfach von jemand anderem als weniger wichtig eingestuft und dies alles ist reiner Zufall? Ich dachte es heißt 'in dubio pro reo'.
    Ohne Ihnen und anderen diffamierende und deplazierte Äußerungen verbreitenden (Mit-)Kommentatoren zu nahe treten zu wollen - was hier abläuft ist vollkommen lächerlich. Dass hier die Weiterleitung eines Anliegens an Freunde/Bekannte über Mailinglisten so gefürchtet wird, kann ich leider überhaupt nicht nachvollziehen, von vollkommen unpassenden persönlichen Angriffen mal ganz zu schweigen. Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, wurde in dieser Plattform die Möglichkeit einprogrammiert, sein Anliegen weiterzuempfehlen. Oh Gott, das ist Anstiftung zu undemokratischen, wenn nich gar kriminellen Handlungen! Verrat an der Demokratie!
    Ich bitte Sie. Sind wir denn im Kindergarten?

  21. Autor A. S.
    am 26. November 2007
    21.

    Herr Gustrau, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich diskutiere gerne mit anderen sachlich, bin an den Meinungen anderer interessiert und auch immer sehr darauf bedacht, jeden Menschen wertschätzend zu behandeln. Ich habe Ihre Rückantwort interessiert gelesen, die abschießende Äußerung Ihrerseits wie "Oh je, viel Spaß in Ihrer Welt" (oder auch ähnlich abwertende Reaktionen an anderer Stelle wie z.B. von Herrn Gerhart an eine PiA "Mir scheint, Sie haben die falsche Berufswahl getroffen! Sie haben [da Sie das beschriebene nicht selbst bemerken] nicht die Voraussetzung für eine solche sensitive Berufslaufbahn. Gehen Sie an eine Maschine unter Tage, da wird der Gestank dieser verlogenen Egozentrik von anderem überdeckt.") finde ich unfassbar deplatziert. Ich finde es sehr traurig, dass wir unter kultivierten, gebildeten Menschen nicht anders kommunizieren können. Schade!
    Grüße von einer sehr enttäuschten PiA
    Melden

  22. Autor Jens G.
    am 26. November 2007
    22.

    Bis hier her, Frau Astrid Buba, zeigten Sie lediglich, dass Sie in juger, unbedarfter Kurzsicht bewerten.
    Nun, Sie sind „iA“, Sie dürfen das.
    Auf Grund Ihrer letzten Erwiderung jedoch wird sichtbar, dass Sie, im Gegensatz zu Ihreren Unterstützern wie Nina S. Barthel oder Katja Meinhart, die Erfassung weiträumiger Vorgänge überlastet.
    Darüber hinaus, Sie offensichtlich nicht einmal die Texte lesen, die Sie abwerten.
    [Was glauben Sie meint der Ausdruck „Kinderfasching“ anderes als der von Ihnen vorgeschlagene „Kindergeburtstag“? Mit Ihnen dreht man sich im Kreis.]
    Sollten Sie nicht die Verkaufspsychologie oder Psychologie in der Biologie als Berufsziel haben, sondern die Sozialpsychologie, dann bitte gewöhnen Sie sich im Sinne Ihrer Klienten dieses Werten nach dem scheinbar Offensichtlichem ab.
    Sie würden mehr Schaden anrichten als alle die von Ihnen genannten ideologisch guten Ziele zu erreichen.
    Bitte!
    Ihnen Frau A.B., sei noch folgende psychologische Weisheit mit auf den Weg gegeben:
    Das Leben ist ein Spiel und es geht nicht darum „das“ man mitspielt, sondern „wie“.

  23. Autor A B
    Kommentar zu Kommentar 22 am 26. November 2007
    23.

    Lieber Herr Gustrau,

    ich weiß nicht, wieso Sie jetzt auf einmal Frau Buba denunzieren, die sich an diesem ganzen Zirkus gar nicht beteiligt hat. Vielleicht sind sie durch die gleichen Initialen - huch, schon wieder eine Koinzidenz! - in die Irre geleitet worden.
    Wenn Sie es schon offensichtlich nicht lassen können, Leute hier persönlich anzugreifen dann doch wenigstens die richtigen - wobei es das eigentlich auch nicht besser macht. Außerdem ist der Drops doch sowieso geluscht - das Thema wurde bereits weitergeleitet.
    Vielleicht noch eine kurze Reaktion auf Ihren vorherigen Kommentar, den ich erst gerade bemerkt habe: es gibt einen Unterschied zwischen Rechtfertigung und Erklärung. Ich habe nicht versucht, das von Ihnen unterstellte Verhalten zu entschuldigen - warum sollte ich auch. Die Funktion, Themen abzuwählen, ist in diesem Forum vorgesehen (ebenso wie das Weiterleiten von Beiträgen) und wurde explizit einprogrammiert. Ich habe lediglich versucht, die Lage von PiAs ein weiteres Mal etwas plastischer darzustellen und zu zeigen, dass es sich eben nicht um ein "Spartenthema" handelt. Anscheinend haben Sie und einige andere hier im Laufe des Gefechts etwas in den falschen Hals bekommen. Interessant, wie sehr man sich über so etwas ereifern kann.

  24. Autor Jens G.
    Kommentar zu Kommentar 22 am 26. November 2007
    24.

    Wirklich witzig A B.
    .
    Kommentarlos mit den Initialen des THREADeröffnerin zu schreiben,
    dass ist geistreich.
    .
    So, nun haben wir uns vor lauter Lachen in die Ecke geworfen, gebogen, ausgeschüttet.
    War es das?
    .
    Toll.

  25. Autor a b
    am 01. Dezember 2007
    25.

    Ich muss dazu nochmal was sagen: Das ist ein sehr wichtiges Anliegen. Es geht um einen Berufsstand der von einer mächtigen Lobby (der, der Ärzte) seit Jahren auf diese Weise abgewertet wird. Und wir sind doch alle gegen Lobbyismus, oder? Die Ärzte sichern sich hier Futternäpfe für die sie genau genommen weit unterqualifiziert sind und machen damit Leuten Konkurrenz, die einen langen Weg von mindestens 8 Jahren, der zudem sehr teuer ist, alleine zur Erringung der Abbrobation auf psychotherapeutischem Gebiet hinter sich gebracht haben.

    Das wäre genauso, wie wenn jeder Psychotherapeut mit einer Zusatzausbildung von wenigen hundert Stunden an jeder KÖRPERLICHEN Krankheit herumdokorn dürfte. Die Seele ist _mindestens_ so komplex und Behandlungsfehler dort mindestens so gefährlich, wie jene am Körper!

    Ärzte können sich also mit einer Art "Pfuscherausbildung" herausnehmen, seelische Leiden zu behandeln, von denen sie nur oberflächlich Ahnung haben und die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu kaum kennen KÖNNEN, es sei denn sie investieren ebenso nochmal 8 Jahre (Psychologiestudium, plus Psychotherapeutenausbildung).

    Die Beschimpfungen hier, weil die Posterin dieses Anliegen in den entsprechenden Foren beworben hat, sind absolut albern und von schlichtem Neid geprägt. Da hat wohl jemand zuviel Zeit, um sich über so ein Forum wie dieses so viele enttäuschte Gedanken zu machen, hm?

  26. Autor Sonja G.
    am 04. Dezember 2007
    26.

    Bzgl. der Antwort des Presse- und Informationsamtes:

    Fakt ist, dass die Regelungen, auf die Sie sich in Ihrer Antwort beziehen, in der Realität völlig anders aussehen.

    1. Für die Ausübung des Berufs des Psychotherapeuten notwendige Kenntnisse werden bereits im Studium vermittelt, und zwar an einigen Universitäten durchaus fundiert. Sowohl Diagnostik als auch Störungswissen sind Pflichtfächer; ohne eine tiefergehende Schwerpunktsetzung im Fach Klinische Psychologie erhält man i.d.R: nicht einmal einen Platz an einem Weiterbildungsinstitut.
    Außerdem:
    Auch das Psychologiestudium befähigt bereits zur Ausübung eines Berufes - oder wie erklären Sie sich, dass bspw. in Rehakliniken viele Psychologen über keinerlei Weiterbildung zum Psychotherapeuten verfügen, aber dennoch therapeutisch/heilkundlich tätig sind?
    Und:
    Welches Mehr an Qualifikation zur PSYCHOTHERAPEUTISCHEN Behandlung von Patienten bringt ein Assistenzarzt mit, der frisch von der Uni kommt? I.d.R. verfügen Psychologen hier über deutlich mehr störungsspezifisches Wissen; werden aber zum Praktikanten degradiert, obwohl sie bspw. mehr Patienten behandeln als Assistenzärzte.

  27. Autor Sonja G.
    am 04. Dezember 2007
    27.

    2. Wenn man an dem Begriff der "Ausbildung" festhält und die postgraduale Weiterbildung als solche bezeichnet:
    "Ausbildung" bedeutet für mich, dass ich langsam an meine spätere Tätigkeit herangeführt werde. Laut Psychotherapeutengesetz soll der Psychologe in Ausbildung (PiA) dann ja auch im Rahmen der 1200 stationären Stunden "an der Behandlung von Patienten beteiligt sein".
    Die Realität führt aber genau diese Regelung ad absurdum: Wenn man als PiA 40 Stunden pro Woche in einer Klinik arbeitet, von Anfang an eigenverantwortlich und eigenständig Patienten behandelt, kein Mehr an Unterstützung erfährt als Psychologen und Psychiater, die seit 10 oder mehr Jahren im Dienst sind; wenn man der einzige Psychologe auf einer Station ist; wenn frei werdende Stellen von Psychotherapeuten aus Kostengründen von Kliniken nur noch mit PiA's besetzt werden, ist von einer Tätigkeit im Rahmen einer Ausbildung de facto nicht mehr zu sprechen. Und wie ist mit dem Ausbildungsaspekt zu vereinbaren, dass auch PiA's in einigen Kliniken Wochenendedienste ableisten? Völlig eigenständig?

  28. Autor Sonja G.
    am 04. Dezember 2007
    28.

    3. Lässt man die (real unfaire, gesetzlich leider zutreffende) Aussage stehen, dass Ärzte nach Abschluss ihres Studiums bereits approbiert seien; Psychologen aber nicht - dann bleibt nur folgender Vergleich:
    Bis vor einigen Jahren gab es für Ärzte das AiP, welches im Anschluss an das Studium und vor der Approbation absolviert werden musste. Dieses AiP wurde zwar nicht fürstlich bezahlt, dennoch erfolgte zumindest eine Vergütung, von der man leben konnte. Bis vor ca. 2-3 Jahren erfolgte dann auch die Entlohnung der PiA's "in Anlehnung an das AiP-Gehalt". In den letzten Jahren wurde hier drastisch gekürzt; ich kenne zahlreiche Kliniken, die die Vergütung um mehr als 50% reduziert haben.

    4. Die "einheitlich integrierte Ausbildung" ist in der Realität nicht zu finden. Die Anforderungen, Möglichkeiten zur Supervision etc. sind während des Psychiatrie-Jahres überhaupt nicht geregelt und dementsprechend alles andere als einheitlich.

  29. Autor Sonja G.
    am 04. Dezember 2007
    29.

    5. "Verschulte Ausbildungen, bei denen der schulische Anteil überwiegt": Dies trifft NICHT auf die Psychotherapeutenweiterbildung zu. Wenn ich 40 Stunden pro Woche in einer Klinik arbeite und ca. 30 Stunden Ausbildung PRO MONAT habe, ist von einem überwiegend schulischen Anteil NICHT zu sprechen. Von den 4200 Stunden bei der Verhaltenstherapieausbildung entfallen 1200+600+600 = 2400 auf praktische Tätigkeit in Kliniken, Ambulanzen und Praxen. Rein rechnerisch bereits mehr als die Hälfte. Zerlegt man die verbleibenden "Theoriestunden" weiter, entfällt ein weiterer großer Teil auf Supervision, Methodentraining etc. - und nur ein kleiner Teil auf wirklichen "Unterricht" im engeren Sinne.

    6. Zur Facharztweiterbildung:
    Der Facharzt für Psychiatrie setzt unbestreitbar einiges an Erfahrungen etc. voraus.
    Anders sieht aus aus mit dem "Ärztlichen Psychotherapeuten": Dieser setzt keine spezifische Facharztausbildung voraus. JEDER Facharzt kann den Ärztlichen Psychotherapeuten in nur 300 Stunden erwerben.
    Da stellt sich die Frage, woher ein Orthopäde, Chirurg oder Anästhesist entsprechende Kenntnisse bzgl. der Behandlung psychischer Störungen hat.

  30. Autor Sonja G.
    am 04. Dezember 2007
    30.

    7. Wenn man dann schon die Kröte schlucken muss, dass ein mehrjähriges Studium ja eigentlich nichts wert ist:
    Warum erfordert die so genannte "Ausbildung" dann überhaupt ein abgeschlossenes Studium? Wo die "Azubis" ja doch noch alles lernen müssen, weil sie ja noch gar nichts wissen?
    Und warum gibt es dann keine einheitliche Regelung wie BaföG? Welches doch nur angemessen wäre für eine schulische Ausbildung?

    Ich finde Ihre Standardantwort ehrlich gesagt frustrierend und ignorant. Es ist sehr leicht, sich hinter Paragraphen zu verbergen und die Augen vor der herrschenden Realität zu verschließen.

    Sonja G., Dipl.-Psych. im 2. Weiterbildungsjahr

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