Sehr geehrter Herr Tubbesing,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Kosten für Offshore-Netzanbindungssysteme werden durch den Stromkunden über die sogenannte Offshore-Netzumlage finanziert. Die Offshore-Netzumlage wird von den vier deutschen ÜNB gemeinsam berechnet und betrug im Jahr 2019 für alle in Betrieb und Errichtung befindlichen Offshore-Netzanbindungssysteme 0,416 ct/kWh. Die umgelegten Kosten werden von der Bundesnetzagentur geprüft. Für eine durchschnittliche vierköpfige Familie mit einem Stromverbrauch von 3000-4000 kWh/Jahr betragen die Kosten für die Offshore-Netzumlage somit ca. 15 € im Jahr. Aus dieser Umlage wird das gesamte Anbindungssystem finanziert, das heißt auch die benötigten Konverterstationen.
Für ein Offshore-Netzanbindungssystem benötigen wir zwei Konverter. Die meisten deutschen Offshore-Netzanbindungssysteme, so auch die Amprion-Projekte DolWin4 und BorWin4, sind in Gleichstromtechnik ausgelegt, da sich große Strommengen in Gleichstromtechnik relativ verlustarm über weite Strecken transportieren lassen. Die Offshore-Windparks liefern hingegen Wechselstrom und auch das Übertragungsnetz an Land ist größtenteils in Wechselstromtechnik ausgelegt. Aus diesem Grund ist es notwendig, den Strom mit Hilfe eines Konverters auf See für den Transport in Gleichstrom umzuwandeln. Am Netzverknüpfungspunkt befindet sich eine weitere Konverterstation, die den transportieren Gleichstrom wieder zurück in Wechselstrom umwandelt.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Antwort weiterhelfen konnten.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Sennekamp
Projektsprecher DolWin4 & BorWin4