Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Klaus Fink am 12. Februar 2018
8125 Leser · 14 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Schlimmer Pflegenotstand und keine Besserung in Sicht !

Sehr geehrte Frau Merkel,

nicht zuletzt durch die Diskussion mit Alexander Jorde wurden Sie sehr nachdrücklich auf den extremen Pflegenotstand in Deutschlands Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen hingewiesen und um dringende Abhilfe gebeten, ja schon angefleht !

Und was wurde im Koalitionsvertrag vereinbart: im wesentlichen die 8.000 zusätzliche Stellen, was mit dem sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein gleichzusetzen ist.

Personalmangel, zu wenig Geld und miserable Arbeitsbedingungen für die Pfleger werden dabei nicht ansatzweise beseitigt.

Haben es unsere älteren Mitmenschen, die auch einmal im Arbeitsleben standen und in dieser Zeit reichlich Steuern und Sozialabgaben entrichtet haben, wirklich verdient, dass in der Phase, wo sie eine ausreichende mitmenschliche Unterstützung am nötigsten hätten, so gefühlskalt und vernachlässigend mit ihnen verfahren wird ?

Politiker wie Sie und die allermeisten Ihrer Kollegen werden solche Zustände nicht erleben müssen, weil sie sich eine gute Pflege privat eben leisten können. Aber darf dies Maßstab sein, die Masse der Mitbürger in dieser Weise im Regen stehen zu lassen ?

Empathie und gelebte Humanität ?

Sieht so unsere vielgerühmte soziale Marktwirtschaft aus, bei der die Steuerquellen so kräftig wie selten sprudeln ?

Nötig wäre eine nationale Kraftanstrengung (gewesen) !

Ohne eine Neiddebatte zu führen, aber bei der Migration lässt man ILLEGALE Zuwanderung in massivem Umfang unverantwortlich zu, was viele Milliarden an Steuergeldern bindet und gleichzeitig müssen die Bürger ein völlig emotionsfreies, ungleiches und ungerechtes politisches Handeln in ihrer persönlichen Daseinsvorsorge feststellen !

Ist es da ein Wunder, dass es in Deutschland überall so gewaltig brodelt ?

MfG
Klaus Fink

Kommentare (14)Schließen

  1. Autor Ralf Breves
    am 12. Februar 2018
    1.

    Leider sieht es in vielen vielen anderen Bereichen nicht besser aus

  2. Autor ines schreiber
    am 12. Februar 2018
    2.

    Es würde schon einen großen Fortschritt bedeuten wenn in der Pflege keine Spekulanten mehr zugelassen wären... weil es kann nicht sein , das immer mehr gespart wird nur um es Anlegern auszuzahlen !

  3. Autor Doris Reichling
    am 12. Februar 2018
    3.

    Herr Fink, Sie sprechen mir aus der Seele!!! Ein toller Beitrag von Ihnen, ich stimme Ihnen bei jedem Ihrer Worte zu!!! Es ist ein Thema, das MICH emotional sehr berührt!

    Alexander Jorde hatte Fr. Merkel in der Wahlarena sehr mutig und ehrlich auf unseren großen Pflegenotstand hingewiesen - ich habe große Achtung vor diesem jungen Mann!!! In 12 Jahren Kanzlerschaft ist es Frau Merkel nicht gelungen menschenwürdige Lebensbedingungen für alte Menschen zu schaffen.

    Ich weiß, wovon ich rede, unsere Familie hat dieses Thema hautnah erlebt, als die Mutti nach einem schweren Schlaganfall in einer geriatrischen Reha war - Personalnot wie immer und überall. Wir haben im "Familienverbund" 24 Stunden/Tag selbst abgedeckt um eine gute Versorgung unserer Mutter zu gewährleisten. Wir versorgen sie zu Hause; es ist nicht einfach……

    In all den Beiträgen im Forum wird gelobt, was die Politik alles auf den Weg gebracht hat. Obwohl es seit Anfang 2017 kleine Verbesserungen gibt, ist es mehr als armselig, was es an Unterstützung für pflegebedürftige und alte Menschen gibt.

    Besonders übel ist die Versorgung der alten Menschen in unseren Pflegeheimen, da viele der dort lebenden Menschen alleine nicht mehr zurecht kommen; sie bräuchten überall eine helfende Hand. Sie werden ruhig gestellt mit Medikamenten, liegen stundenlang in ihren Ausscheidungen, das knapp bemessene Personal kann sich nicht um die einzelnen Menschen kümmern, selbst wenn sie es wollten............

    Im letzten Jahr habe ich eine Reportage zu diesem Thema gesehen, dass nachts 1 Pfleger für 50 alte Menschen zuständig war. Als sich der Pfleger bei der Heimleitung darüber "beschwerte" wurde er entlassen.....

    Die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen der Pflegenden sind extrem schlecht, das Verhältnis Patient/Pfleger ist unmenschlich; hier gibt es auch keine exakten Vorschriften der Politik (um einen „Pflegeschlüssel“ festzulegen werden wieder Jahre benötigt!!!!), die Anerkennung und Wertschätzung dieses extrem schwierigen Berufes fehlt!!!

  4. Autor Doris Reichling
    am 12. Februar 2018
    4.

    Die Betreiber unserer Pflegeheime sind nur an Gewinnmaximierung (freier Markt) interessiert!
    In den nordischen Ländern werden die Heime staatlich finanziert. Die Pflegenden haben Zeit für ihre zu betreuenden Menschen, können sich auch mal zu ihnen setzen und ihnen Aufmerksamkeit und Zuwendung schenken……….

    Und jetzt möchte ich einen Gedanken der MICH oft bewegt an die Leser dieses Forums geben:
    Die unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen in unserem Land werden in einem Betreuungsverhältnis von ca. 2:1 betreut. Die monatlichen Betreuungskosten (hier lese ich unterschiedliche Zahlen) sollen in einer Größenordnung von € 5.000,-- bis € 8.000,-- / Jugendlichem liegen. Sie leben in großzügigen Wohneinheiten (in RLP gibt es einen Fall wo 4 minderjährige unbegleitete Jugendliche in einem todschick renovierten Haus von 190 qm leben.......)

    Ein „Versorgungsschlüssel“ in der Pflege von 2:1 wäre für unsere alten Menschen bilderbuchmäßig, dann könnte das „ALT“ werden auch lebenswert sein. Für die Menschen, die ihre Jugendjahre im Krieg erleben mussten, die unser Land durch viele Entbehrungen aufgebaut haben….

    FÜR DIE ALTEN MENSCHEN IN UNSEREM LAND IST KEIN GELD DA!!!

    Vielleicht sind wir die nächste Generation, die betroffen ist, NUR, wenn wir erst drinnen sind, können wir nicht mehr für ein lebenswertes Leben "kämpfen". Sind wir es nicht unseren alten Menschen "schuldig", dass wir uns, für eine bessere Versorgung, für sie einsetzen???
    Jeder von uns kann morgen -durch einen Unfall oder Krankheit- in diese Situation kommen, oder auch durch das Alter.

    Am 24. Januar gab es in der Sendereihe "Story" wieder einen Beitrag mit Herrn Jorde zum Thema Pflege.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 13. Februar 2018
    5.

    Hier geht es doch nicht um eine >soziale Marktwirtschaft<.
    Hier geht es um einen *Raubtier-Kapitalismus*,
    wie er leibt und lebt.
    .
    Hier geht es nicht um Humatismus
    sondern einzig und allen um
    den Profit.
    .
    Das System kann Frau Dr. Merkel auch nicht ändern.
    Höchstens versuchen die größten Ungerech-
    tigkeiten etwas klein zu halten.
    .
    Doch ihre Möglichkeiten sind
    da auch sehr begrenzt.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 13. Februar 2018
    6.

    *Wer die Wahrheit geigt
    haut man den Fidel-
    bogen aufs Maul!*
    .
    Man kann dem Geiger auch keine
    Bühne geben. Das Ergebnis
    ist das Gleich!

  7. Autor ines schreiber
    am 13. Februar 2018
    7.

    Doris super !
    Auch in Gefängnissen ist es besser !

  8. Autor markus müller
    am 14. Februar 2018
    8.

    Zu 6.
    Das System kann Frau Dr. Merkel auch nicht ändern.
    Höchstens versuchen die größten Ungerechtigkeiten etwas klein zu halten.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Natürlich ist Fr. Merkel und ihre GroKo dafür verantwortlich, wer denn sonst. Die Ungerechtigkeiten sind doch durch deren Handeln erst entstanden. Durch die Privatisierung wurde das Gesundheitssystem von Versorgung auf Gewinn und Dividende umgestellt.
    https://www.youtube.com/watch?v=NdfaNJZRGag

  9. Autor Erhard Jakob
    am 14. Februar 2018
    9.

    Das System kann die Bundeskanzlerin nicht ändern.
    Und, wenn das System ungerecht ist, kann
    auch Frau Dr.Merkel nichts machen.

  10. Autor ines schreiber
    am 15. Februar 2018
    10.

    Erhard zu 11 ,
    Das System muss geändert werden , es muss , und auch kleine Schritte kann Frau Merkel in die Wege leiten , hätte sie schon längst tun können... ist ja lange genug in der Regierung...

  11. Autor Doris Reichling
    am 04. März 2018
    11.

    Ich habe gerade in der Antwort des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung zum Beitrag von Frau Ischutin gelesen:

    "Deutschland hat ein großzügig ausgebautes soziales Sicherungssystem. Es erlaubt jedem, ein menschenwürdiges Leben zu führen und am gesellschaftlichen Miteinander teilzuhaben – und zwar unabhängig von der Herkunft. Dieser Auftrag leitet sich aus Artikel 1, Absatz 1 unseres Grundgesetzes ab: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

    Meine Fragen:
    Gilt das auch für die hilfs- und pflegebedürftigen Menschen in unseren Heimen, die stundenlang in ihren Ausscheidungen liegen müssen?

    Gilt das auch für die hilfs- und pflegebedürftigen Menschen in unseren Heimen, die mit Medikamenten ruhig gestellt werden?

    Gilt das auch für die hilfs- und pflegebedürftigen Menschen in unseren Heimen, die fixiert werden?

    Gilt das auch für die hilfs- und pflegebedürftigen Menschen in unseren Heimen, wo das Personal fehlt um sie gut zu versorgen, weil die Arbeitszeiten lang und die Bezahlung schlecht ist?

    Gilt das auch für die hilfs- und pflegebedürftigen Menschen in unseren Heimen, in denen nachts 1 Pfleger für 50 und mehr Heimbewohner zuständig ist?

    Können all diese Menschen ein menschenwürdiges Leben führen und am gesellschaftlichen Miteinander teilhaben?
    Ist die Würde dieser Menschen unantastbar? Ist es nicht Verpflichtung aller staatlichen Gewalt sie zu schützen und zu achten?

  12. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.