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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor W. Mackowiak am 10. Februar 2015
9007 Leser · 8 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Jeck in Köln oder Jeck in Berlin?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel

im Zusammenhang mit Ihrer pauschalen Aussage "Der Islam gehört zu Deutschland" frage ich mich, wo mehr Narren sitzen: In Köln oder in Berlin?

Zur Stützung beziehen Sie sich ja in diversen Reden auch darauf, dass muslimische Verbände wie z.B. DITIB den Anschlag auf Charlie Hebdo verurteilt haben. Ich halte diese Verurteilung für ein Lippenbekenntnis, erst recht jetzt, nachdem DITIB den Rückzug eines entsprechenden Motttowagens aus dem geplanten Kölner Rosenmontagszug ausdrücklich begrüßt hat., im Gegensatz zum Zentralrat der Muslime, der sich GEGEN den Rückzug ausgesprochen hat

(http://www.express.de/koelner-karneval/rosenmontagszug--c...)

Der bekannte Entwurf für den Wagen zeigt keinen Propheten, sondern eindeutig einen '"Gotteskämpfer" (man beachte den Sprengstoffgürtel), dessen schussbereites Gewehr durch einen Buntstift blockiert wird

(Darstellung und Gegenposition zu meiner Meinung hier: http://web.de/magazine/panorama/entscheidung-koelns-charl...)

- keine Ursache also, sich als normaler Muslim darüber aufzuregen. Wenn DITIB aber so reagiert, muss ich und sollten auch Sie oder wir dies als eine klammheimliche Unterstützung der gewaltbereiten bis gewalttätigen Muslime bei Aktionen werten, die eine wirkliche oder vermeintliche Beleidigung ihres Propheten zur Ursache haben. Erst kürzlich gab es wieder weltweit Demonstrationen wegen der Hebdod-Karikatur nach dem Attentat.Und wo, bitteschön, sind da die weltweiten Proteste der Muslime gegen die Islamisten, gegen die Gewalt, die im Namen des Islam gepredigt wird? Nirgends.

Und keine Islamfurcht? Unseren Rundfunkanstalten war das Einknicken von Aldi (Moschee-Seife) keine Meldung wert und auch die Politiker schweigen, obwohl auch dies ein unerhörter Vorgang ist.

Man schaue (neunte Sure/29): Bekämpft diejenigen der Schriftbesitzer .. welche sich nicht zur wahren Religion bekennen.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 06. März 2015
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Mackowiak,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Das Thema Zugehörigkeit des Islam zu Deutschland ist bereits mehrfach auf diesem Forum behandelt worden, zuletzt in unseren Antworten vom 23. Januar 2015 und vom 13. Februar 2015:

http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/pegida-57734 http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/ihr-interview-m...

Die Bundeskanzlerin hat sich dazu im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 16. Januar 2015 und in zahlreichen anderen Beiträgen geäußert. Auf die Frage, was es für sie konkret bedeute, dass der Islam zu Deutschland gehöre, hat die Bundeskanzlerin geantwortet: „Dass sehr viele Muslime hier in Deutschland leben, insgesamt rund vier Millionen Menschen, die entweder die deutsche Staatsangehörigkeit oder jedenfalls dauerhaft hier ihren Lebensmittelpunkt haben und in ihrer übergroßen Mehrheit rechtschaffene, verfassungstreue Bürger sind. Sie sind ein Teil von Deutschland, und der Glaube, der ihnen wichtig ist, ist es inzwischen auch. Sie sind Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, sie fühlen sich Deutschland verpflichtet und bringen sich mit ihrer Kraft hier ein. Wir erwarten, dass sie die deutsche Sprache sprechen, wir erwarten, dass sie sich zu unserer Rechtsordnung bekennen, und sie dürfen von uns erwarten, dass wir sie dann auch als zu uns gehörig annehmen.“

Das Interview mit der Kanzlerin im Wortlaut: http://www.bundeskanzlerin.de/Content/DE/Interview/2015/0...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (8)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 25. Februar 2015
    1.

    @Mackowiak,
    .
    meiner Meinung nach geht es hier gar nicht um eine Religion
    oder einen Glauben. Es geht darum, dass verblendete
    Menschen ein Zeichen gegen die Ungerechtigkeit
    in der Welt setzen wollen.
    .
    Genauso gut, setzen auch Christen und >Un-Gläubige<
    immer wieder solche zeichen.
    .
    Am 24.2.15 hat erst in Tschechien ein Mensch
    >der sich ungerecht behandelt fühlte<
    ein solches Zeichen gesetzt.
    .
    8 Tote plus seine Wenigkeit ist aus
    meiner Sicht schon ein sehr
    deutliches Zeichen.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 26. Februar 2015
    2.

    In Tschechien hat jetzt auch ein völlig verzweifelter Mensch
    ein Zeichen gesetzt! Ob dieser Mann ein moslemischen,
    christlichen oder gar keinen Glauben hat, ist doch
    für seine Verzweiflungstat völlig irrelevant.
    .
    Relevant ist eher, wer diesen Mann in diese
    verzweifelte Situation getrieben hat?
    .
    Offenbar wurde er jahrelang bei der Wahr-
    nehmung seiner Rechte und Pflichten
    verletzt. Zum Schluß waren seine
    Verletzungen so schwerwiegend
    bzw. schmerzhaft, dass er nicht
    mehr wußte was er tat.
    .
    Jetzt behauptete die L-Presse, dass
    er "verrückt" war. Sie verschweigen
    aber, wer ihn "verrückt" gemacht
    hat!

  3. Autor Erhard Jakob
    am 26. Februar 2015
    3.

    *Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hin-
    zunehmen, die ich nicht ändern kann.
    .
    Den Mut Dinge zu ändern,
    die ich ändern kann.
    .
    Und die Weisheit, das eine vom
    anderen zu unterscheiden.*
    .
    Den armen Mann in Tschechien
    hat Gott offenkundig zu wenig
    Gelassenheit, zu wenig Mut
    und zu wenig Weisheit,
    gegeben.

  4. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 3 am 26. Februar 2015
    4.

    Die Gabe und das Gegebene ist wohl schon da, bloß nicht jeder Mensch besitzt das Vermögen, das für sich auch zu erkennen. Aus welchen Gründen auch immer. Da gilt es anzusetzen, positive, d. h. erkennende Kreisläufe zu befördern.

  5. Autor Gabriele Klein
    am 28. Februar 2015
    5.

    ... diese Kommentare ignorieren des Skript der Ideologie und Glaubenslehre sowie deren Einfluss. Das Skript ist ist unterschiedlich und daraus erklärt sich warum manche Gläubigen durchaus friedlicher sind als andre. Warum manche kreativ und manche destruktiv sind ....Antisemitische Christen gab es zu Hauf. Nur, eine Anweisung in der Bibel die dazu auffordert den letzten Juden aufzuspüren und zu morden wäre mir nicht bekannt. Wäre auch absurd den Jesus war nun mal ein Jude. Ferner verhängt die Bibel nicht die Todesstrafe über jene, die das Christentum verlassen wollen.... Vor diesem Hintergrund ist mir ein Rätsel, wie es zu einer Ökumene kommen soll zwischen Religionen von denen eine den Tod der andern befürwortet, finanziert und fördert und in deren Schrifttum anscheinend nach dem letzten Juden gefahndet werden soll um ihn zu töten.

  6. Autor Gabriele Klein
    am 28. Februar 2015
    6.

    ... Diese Kommentare ignorieren die soziologische Interaktion zwischen Ideologie, Glaubenslehre, sozialen Institution und zwischenmenschlicher Beziehung z.B. der sehr wichtigen zwischen Mutter und Kind. Die Harlow Experimente zeigten an Affen, dass das Fehlen von Wärme und Zuwendung Schädigungen erzeugt die an die nächste Affen-Generation weitergereicht wurden. Die an Gitterdrahtmüttern großgezogenen Affenbabies, die nur die Nahrung bekamen verhielten sich abartig gegenüber dem eigenen Nachwuchs, konnten mit ihm nichts mehr anfangen und behandelten ihn achtlos wie eine art "Spielball" so meine Erinnerung an die entsprechende Vorlesung. Ich glaube kaum dass ein Kind das sich der Vergewaltigung verdangt von seiner Mutter noch geliebt wird . Und Kinder die über eine Zwangsehe bzw. totale Versklavung der Frau erzeugt werden scheinen mir dieses Schicksal zu teilen. Vielleicht erklärt sich so jener grenzenlose Hass der lt Artikel der internationalen Presse auch auf fehlende Liebe zurückgeführt wird diese wiederum scheint mir durch Glaubensformen und Ideologie bedingt und von Generation zu Generation vererbar über die Wirkung der Glaubensform auf die Institutionen z.B. die der Ehe. Der Hass wird somit zum einen direkt und explizit durch bestimmte Passagen geschürt sowie dann noch indirekt durch eben diese Interaktion.

  7. Autor Gabriele Klein
    am 28. Februar 2015
    7.

    Es gibt noch ein weiteres noch grausameres Experiment: Durchgeführt von Friedrich dem II.
    Er ließ Waisenkinder ohne mentschlichen Kontakt nur mit Nahrung aufwachsen um Erkenntnisse über die Spracherlernung zu gewinnen. Die Kinder starben allesamt. Umgekehrt fiel nicht nur mir sondern auch all meinen damaligen Mitreisenden die strahlenden glücklichen Kinder israelischer Kibbuzime auf sowie die ihnen teils mit ganz wenig Mitteln entgegengebrachte Liebe Teils herrscht unter den Israelis ganz genau die gleiche Armut wie unter Palästinensern mit unterschiedlichen Konsequenzen die ich mir nur durch den Glauben erklären kann. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich über die Interaktion von Ideologie und menschlichen Beziehungen nachzudenken.

  8. Autor Wolfgang Mackowiak
    am 02. März 2015
    8.

    @G. Klein
    Danke für die Kommentare 5 - 7. Diesen stimme ich o.E. zu. Meine eigene Meinung stütze ich auch auf ausgedehntes eigenes Lesen sowohl von Bibel als auch Koran, und von daher sehe ich weder Judentum noch Christentum (so wie es sich mir anhand der Evangelien erschließt als Bedrohung für ein friedliches Miteinander der Menschen an). Der jüdische Glaube will nicht die Welt missionieren, und bedroht ebenso wenig wie das moderne Christentum Andersgläubige oder Konvertiten zu einer anderen Religon mit dem Tode, wohl aber der Islam (diverse Suren im Koran).

    Abtrünnig werden vom Glauben wird auch heute noch in vielen islamischen (nicht islamistischen) Staaten von der Sharia bis zur Todesstrafe hin bestraft, ja z.B. in Saudi-Arabien ist das unregelmäßige Beten schon des Todes würdig, wie in dieser Fatwa nachzulesen ist:

    http://www.islamfatwa.de/soziale-angelegenheiten/74-straf...

    Außer Koran und Bibel meine Leseempfehlung:
    Gabriel, Mark A.: Islam und Terrorismus. Resch-Verlag.

    Herr Dr. Gabriel (mulimischer Name abgelegt) war studierte, promovierte und lehrte an der Azhar Universität in Kairo und war Imam an einer Moschee in Gizeh, bevor ihn sein kritischer Geist (nach Verhaftung, Folter und Gefängnis) zur Flucht nach Amerika zwang.
    Insbesondere weist er auf die Bedeutung der Schariah und der Fiqh (Rechtswissenschaft) hin, die zum Islam gehört und von unseren Politikern schlichtweg ignoriert wird.
    Danach ist Djihad "der Kampf gegen jeden, der der Ausbreitung des Islam im Weg steht. Oder der Kampf gegen jeden, der sich weigert, den Islam anzunehmen." (a.a.O., S. 48)

    Was friedliche Mulime leben entspricht schon nicht mehr den Forderungen des Islam, insbesondere nicht den Weisungen und Worten des Propheten, zu denen sie sich doch tagtäglich in ihren Gebeten bekennen müssen.

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