Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
das Land Brandenburg hat sich neben einer Steigerung von Energieeinsparung und Energieeffizienz für einen vorrangigen Ausbau der Erneuerbaren Energien entschieden. Damit will es den Strombedarf mittel- bis langfristig überwiegend aus erneuerbaren Energieträgern decken. Für die Erzeugung von Strom werden dann vor allem Wind- und Sonnenenergie entscheidend sein. Beide Energieformen sind natürlichen Ursprungs und stehen nicht zu jeder Zeit und in einem konstanten Umfang zur Verfügung. Bereits heute wird an sonnen- bzw. windreichen Tagen mehr Strom produziert, als benötigt. An sonnen- und windarmen Tagen dagegen muss der Bedarf u.a. aufgrund fehlender Speichermöglichkeiten noch mit konventionellen Kraftwerken gedeckt werden.
Um den Energiebedarf vollständig, verlässlich und zu international wettbewerbsfähigen Preisen aus erneuerbaren Energiequellen decken zu können, wird Brandenburg also u.a. erhebliche Stromwandel- und Stromspeicherkapazitäten benötigen. Aus diesem Grund unterstützt die Landesregierung eine Reihe von Pilotprojekten und Vorhaben. Zwei besonders exponierte Beispiele möchte ich hier hervorheben:
In Prenzlau fördert das Land Brandenburg die Entwicklung und den Betrieb eines Hybridkraftwerks. Die ENERTRAG AG erzeugt dort mit Hilfe dieses Kraftwerks klimaneutral Wasserstoff aus überschüssiger Windenergie. Dieser Wasserstoff kann zwischengespeichert und in wind- bzw. sonnenarmen Zeiten wieder der Stromerzeugung zugeführt werden. Das ebenfalls vom Land geförderte Wasserstoffforschungszentrum der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus begleitet das Projekt wissenschaftlich und untersucht Fragen zur Erzeugung, Speicherung, zum Transport und zur Verstromung von Wasserstoff.
Pumpspeicheranlagen stellen eine weitere Perspektive für die Speicherung überschüssiger Energie dar. Deswegen prüft das Land gemeinsam mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), ob einzelne Tagebauseen der Bergbaufolgelandschaft, wie der Bergheider See oder der Altdöberner See, für den Betrieb einer Pumpspeicheranlage geeignet sind.
Das Land unterstützt darüber hinaus die Projekte „Smart Meter“ in Forst sowie „eSolcar“. Beim Projekt „Smart Meter“ in Forst geht es um den Aufbau einer digitalen Zählerinfrastruktur bei Strom, Gas, Wasser und Wärme. Mit den damit ausgelesenen und verarbeiteten Energiedaten können Verbraucherinnen und Verbraucher künftig ihren Verbrauch beeinflussen und steuern. Das Projekt „eSolcar“ erprobt den Einsatz von Elektroautos in Städten und ihrer Batterien als Stromspeicher, die bei Energieüberangebot geladen und bei Versorgungsengpässen, z.B. in windarmen Zeiten, auch wieder Strom abgeben können. Damit verspricht es Lösungen zur Zwischenspeicherung erneuerbarer Energien.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carsten Enneper - Abteilungsleiter Energie und Innovation Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg
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